Corona, Virus, Erreger, Mikroskop, © --- / NIAID-RML / dpa

Fragen und Antworten zum Coronavirus

Das Coronavirus breitet sich weltweit aus

Schon seit mehreren Wochen beherrscht das Coronavirus weltweit die Schlagzeilen. Die meisten Infizierten gibt es in der chinesischen Millionenstadt Wuhan. Aber das Virus ist inzwischen auch in Europa auf dem Vormarsch.

Infektionen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind inzwischen 234 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden. In Südbaden gibt es aktuell 44 bestätigte Fälle. (Stand: 10.03.2020).

Wie gefährlich ist das neuartige Coronavirus wirklich? Welche Symptome verursacht es und wie wird es behandelt? Wir haben eine Übersicht zusammengestellt, die Antworten auf die wichtigsten Fragen liefern soll.

Was ist das Coronavirus?

Die offizielle Bezeichnung für das neue Coronavirus lautet SARS-CoV-2. Das Virus kann eine schwere Lungenerkrankung (genannt Covid-19) auslösen. Der Erreger tauchte zum ersten Mal in China auf. Insgesamt gibt es mehr als 100 Arten von Coronaviren. Die meisten von ihnen sind aber nur für Tiere gefährlich- Forscher glaubten lange, dass Coronaviren nur leichte Infektionen der Atemwege verursachen können. Das änderte sich mit der Entdeckung des SARS-Virus. Dieses löste in den Jahren 2002 und 2003 eine große Epidemie in China aus. Dabei erkrankten mehr als 8000 Menschen. Etwa jeder zehnte Patient starb. Die neue Virus-Variante ist eng verwandt mit dem damaligen Erreger.

Wie kann das Virus übertragen werden?

Das neue Coronavirus kann von Mensch zu Mensch übertragen werden, wahrscheinlich durch eine Tröpfcheninfektion, das heißt durch Einatmen von Erregern, die ein Erkrankter verteilt, zum Beispiel beim Husten. Eine Übertragung ist auch über die Hände möglich, so wie bei der Grippe. Nach Auskunft chinesischer Mediziner kann sich das Virus möglicherweise auch über das Verdauungssystem verbreiten. Sie hatten den Erreger in Stuhlproben gefunden, nachdem sie festgestellt hatten, dass einige Patienten Durchfall statt Fieber bekommen hatten. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist aber noch nicht abschließend geklärt, ob man sich tatsächlich auf diese Weise anstecken kann.

Welche Symptome verursacht eine Infektion?

Eine Infektion löst starke Erkältungssymptome aus. Dazu gehören zum Beispiel Husten, Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen. Auch eine Lungenentzündung kann die Folge einer Coronavirus-Infektion sein. Um abzuklären, ob ein Patient an dem Coronavirus erkrankt ist, genügt ein Rachenabstrich. Dieser wird dann in einer Klinik untersucht - in Freiburg ist das zum Beispiel an der Uniklinik möglich.

Wie lange ist die Inkubationszeit?

Das Virus ist noch nicht ausreichend erforscht, deshalb kann diese Frage zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau beantwortet werden. Das Robert-Koch-Institut und die WHO gehen derzeit von einer Inkubationszeit von bis zu 14 Tagen aus. 

Wie werden Erkrankte behandelt?

Eine spezielle Behandlung für das Coronavirus gibt es leider noch nicht. In China konnten aber schon etliche Menschen wieder aus den Kliniken entlassen werden. Hauptsächlich wird der Körper bei der Bekämpfung der Viren unterstützt – zum Beispiel durch die Gabe von Sauerstoff oder den Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts. Viele Labore arbeiten daran, einen Impfstoff gegen das Virus zu entwickeln.

Wie gefährlich ist das Virus wirklich?

Für einen gesunden Menschen ist das Coronavirus nicht gefährlicher als andere Viren in der Erkältungszeit. Ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem haben aber ein höheres Risiko, durch das Coronavirus ernsthaft krank zu werden. Experten haben derzeit eine Sterberate von bis zu 2 Prozent errechnet. Bei gesunden Menschen ist diese Rate aber viel niedriger - hier liegt sie bei 0,1 bis 0,2 Prozent Zum Vergleich: allein Deutschland sind 2020 schon mehr als 40 Menschen an dem Grippevirus gestorben. Das Robert-Koch-Institut ist inzwischen zur Einschätzung gelangt, dass die Sterblichkeitsrate damit höher ist als  bei der klassischen Influenza. Dennoch ist das Virus aus Sicht der Gesundheitsexperten längst nicht so gefährlich wie etwa die SARS-Epidemie aus dem Jahr 2003.

Ist das Coronavirus gefährlicher als die Grippe?

Die Grippe und das Coronavirus ähneln sich sehr - beides sind Virusinfektionen. In diesem Jahr sind schon über 11.000 Menschen in Baden-Württemberg an der Grippe erkrankt, bisher sind 26 Todesfälle bekannt. Im Vergleich dazu ist die Zahl der Corona-Infektionen noch sehr gering. Trotzdem muss zwischen der saisonalen Grippewelle und einer weltweiten Pandemie des Coronavirus unterschieden werden. Bisher ist noch nicht abschätzbar, wie schnell sich das Coronavirus in unserer Region verbreiten wird. Deshalb ist es wichtig, das Virus so gut wie möglich einzudämmen - auch damit die Erkrankten der Grippewelle und des Coronavirus nicht gleichzeitig die Arztpraxen und Krankenhäuser füllen. Prinzipiell sind bei beiden Krankheiten eher Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen betroffen.

Wie kann ich mich vor einer Ansteckung schützen?

Um sich persönlich vor einer Ansteckung zu schützen, gelten die gleichen Hygiene-Empfehlungen wie beim Schutz vor einer Virusgrippe:

  • Händeschütteln vermeiden
  • Anhusten und Anniesen vermeiden
  • Berührung von Augen, Nase oder Mund vermeiden
  • Zum Naseputzen nur Einmal-Taschentücher verwenden und sie sicher im Mülleimer entsorgen
  • Räume häufig und intensiv lüften
  • Hände gründlich waschen, und zwar vor derm Essen, nach Berührungskontakten und nach der WC-Benutzung
  • Hände desinfizieren nach Berührungskontakt mit Grippekranken

Medizinisches Personal schützt sich bei der Pflege von Erkrankten mit Einmalkitteln, Handschuhen und speziellem Mundschutz.

Das Tragen eines Mundschutzes im öffentlichen Raum halten Experten für Gesunde aber für wenig sinnvoll.

(rg)

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