DFB-Pokal, Niederlage, SC Freiburg, Christian Streich, Finale, © Tom Weller - dpa

Der SC Freiburg unterliegt RB Leipzig in dramatischem Pokal-Finale

Enttäuschung im Breisgau: Der Sportclub verpasst die Pokal-Sensation

Was für eine Dramatik: Der SC Freiburg verpasst den entscheidenden letzten Schritt zum Titelgewinn im DFB-Pokal. Mit 2:4 nach Elfmeterschießen unterliegen die Breisgauer schlussendlich im Finale im Berliner Olympiastadion gegen RB Leipzig. Für die Sachsen ist es der erste Pokalsieg nach der dritten Finalteilnahme in Folge. Der Sportclub verliert sein erstes DFB-Pokal-Finale - so wie auch Trainer Christian Streich, der mit der A-Jugend des SC bislang kein Finalspiel verloren hatte.

Über 10.000 Menschen hatten sich auf der EDEKA-Fanmeile an der Freiburger Messe zusammengefunden, um den größten Fußballabend in der Klubgeschichte des Sportclubs zu zelebrieren. Die 27.000 Freiburger Anhänger im Berliner Olympiastadion waren ebenso euphorisch dabei, wie die zahllosen Zuschauer zuhause, die an diesem Abend größtenteils dem Sportclub die Daumen drückten.

SC-Freiburg-Trainer Christian Streich im exklusiven baden.fm-Interview mit Sportreporter Frank Rischmüller nach dem DFB-Pokalfinale

Und sie sahen eine gute erste Hälfte der Breisgauer, die mutig aufspielten und in den ersten Minuten in einem offenen Spiel eher den Weg zum Tor suchten, als die nominellen Gäste aus Sachsen. Den Führungstreffer erzielte fast folgerichtig Maximilian Eggestein, der mit seinem Ex-Verein Werder Bremen bereits aus dem Pokal ausgeschieden war, mit dem Sportclub aber wieder auflaufen konnte. Nach einer Hereingabe von Kapitän Christian Günter sprang Roland Sallai der Ball an die Hand, als er über das Leder trat. Der Ball kam bei Eggestein an, der platziert einnetzte. Der Treffer hielt auch der Überprüfung durch den Videoassistenten stand – es blieb beim 1:0 für den SC Freiburg (19.).

In der Folge kam auch RB Leipzig häufiger vor das Freiburger Tor. Nico Schlotterbeck rettete in seinem letzten Spiel für den Sportclub auf der Linie, nachdem Leipzigs Christopher Nkunku bereits SC-Keeper Mark Flekken überwunden hatte (24.). So blieb es bei der Knappen Pausenführung für die Breisgauer.

Leipzig gleicht in Unterzahl aus

Zunächst kamen die Leipziger stark aus der Kabine und setzten die Freiburger Defensive zunehmend unter Druck – so lange, bis der Leipziger Marcel Halstenberg den Freiburger Stürmer Lucas Höler bei einem schnellen Gegenstoß als letzter Mann zu Fall brachte. Die richtige Quittung für den Trikotzupfer war der direkte Platzverweis für den RB-Mann (57.). Leipzig musste fortan in Unterzahl ran.

Die Nerven lagen blank bei RB. Und dennoch: Praktisch aus heiterem Himmel fiel der Ausgleich. Der Sportclub konnte nach einem abgefangenen Freistoß nicht klären. Leipzigs Laimer schlug die Kugel in den Sechzehner, wo Nkunku am langen Pfosten das Leder ins Tor spitzelte.

RB machte weiter Druck, trotz Unterzahl hatten die Sachsen nun Oberwasser. Doch bis zum Schlusspfiff fiel kein Treffer mehr. Beim SC waren inzwischen Ermedin Demirovic und Joker Nils Petersen gekommen, die aber in den letzten Minuten der regulären Spielzeit hauptsächlich mit der Defensivarbeit beschäftigt waren.

Kein Sieger in der regulären Spielzeit

Die Verlängerung glich einem Abnutzungskampf, wobei sich keine Mannschaft zurückzog, sondern beide auf Sieg setzten. Kurz vor dem erneuten Seitenwechsel lenkte Leipzigs Keeper Gulacsi einen Abschluss von Janik Haberer mit den Fingerspitzen an den Pfosten - im zweiten Durchgang war es die Querlatte. Und dennoch reichte es nicht, aus dem Spiel heraus einen Sieger zu ermitteln. So musste das Elfmeterschießen herhalten. Und hier behielten die Leipziger die Oberhand, da der Freiburger Kapitän Nerven zeigte und über das Tor schoss.

(br)