Atomkraftwerk, Fessenheim, EDF, © baden.fm

Fessenheim-Betreiber EDF bestätigt neue Zwischenfälle im Atomkraftwerk

Jetzt steht fest, was den Feuerwehreinsatz vergangene Woche ausgelöst hat

Im französischen Atomkraftwerk Fessenheim ist es in der vergangenen Woche tatsächlich zu neuen Zwischenfällen gekommen. Das hat der Betreiber der Anlage im Elsass inzwischen in einer schriftlichen Mitteilung bestätigt. Demnach musste der Reaktorblock 1 am letzten Freitag (05.10.2018) vorübergehend heruntergefahren werden, weil drei Brandmelder im nuklearen Bereich Probleme gemacht haben. Augenzeugen hatten von einem Feuerwehreinsatz im Kraftwerk berichtet, vor Ort hatten die Einsatzkräfte dabei aber kein Feuer feststellen können.

Brandmelder mussten ausgetauscht werden

Zwischen dem 5. und dem 8. Oktober ist es außerdem im zweiten Reaktor zu weiteren Zwischenfällen gekommen. Die französische Atomaufsicht hat diese allerdings auf der internationalen INES-Störfall-Skala von 1 bis 7 mit einer 0 eingestuft. Demnach gab es auch keine Gesundheitsgefahr für die Mitarbeiter im Kraftwerk oder die Umwelt, geht aus dem Schreiben hervor.

AKW-Gegner in Aufruhr

Atomkraftgegner um die Grünen-Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl hatten zuletzt erneut eine sofortige Abschaltung von Fessenheim gefordert. Sie hatten erstmals einen Einblick in vertrauliche Unterlagen der Aufsichtsbehörden. Aus diesen sollen massive Sicherheitsmängel beim Schutz vor Erdbeben, Überflutungen und Flugzeugabstürzen hervorgehen.

Frankreichs Umweltministerium hatte das Zeitfenster für das geplante Kraftwerk-Aus zuletzt noch einmal verlängert. Weil der Ersatzmeiler Flamanville am Ärmelkanal wohl erst deutlich später fertig wird als bisher geplant, soll Fessenheim nun spätestens 2020 vom Netz gehen. Vorher hieß es aus Paris noch, man wolle die Abschaltung bis spätestens 2019 schaffen. Die Regierung denkt nun darüber nach, beide Projekte doch voneinander zu lösen.

(fw)

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