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Feldberg / Herzogenhorn: Verschüttete haben Lawinen selbst ausgelöst

Experten haben Unglücksorte untersucht

Am Feldberg und dem Herzogenhorn im Schwarzwald laufen nach dem tödlichen Lawinenunglück von letztem Freitag die Untersuchungen auf Hochtouren. Mit Hubschrauber und Motorschlitten haben sich Experten von Polizei und Bergwacht heute die schwer zugänglichen Unglücksstellen genauer angesehen und so genannte Schneeprofile erstellt. Über diese können Schwachstellen im Schnee gefunden werden, die Auskunft über die Größe und Mächtigkeit einer Lawine geben.

 

Aktuell höchste Lawinengefahr am Feldberg

Im konkreten Fall ist das Ergebnis besorgniserregend: Auch die nächsten Tage muss weiterhin mit einem extrem hohen Risiko von Lawinen im Großraum Feldberg gerechnet werden. Wintersportler und Wanderer sollten sich daher unbedingt auf den abgesteckten Pisten und Wegen aufhalten und diese keinesfalls verlassen. Sie sollen steile Hänge meiden und um jeden Preis Notfallausrüstung mitführen.

 

Verschüttete haben Unglück unbewusst selbst ausgelöst

Die beiden getöten Lawinenopfer haben allem Anschein nach außerdem das verheerende Unglück unbeabsichtigt selbst ausgelöst. Als sich das Wetter zwischen der Baldenweger Hütte und der Zastlerhütte am Feldberg schlagartig verschlechterte, beschlossen der 20-jährige Freiburger und sein Begleiter, durch ein Waldstück zu fahren. Hierbei löste sich die Lawine. Auch die Gruppe von Skitourengehern am Herzogenhorn war von starkem Schnee und Nebel überrascht worden und entschied sich deshalb, eine schnellere Abfahrt an der Südseite zu wählen. Auch hier setzte sich der Hang durch das Begehen der Schneemassen in Bewegung und begrub eine 58-jährige Frau aus dem Raum Waldshut-Tiengen unter sich. Während sich die anderen Wintersportler selbst befreien konnten, kam für die beiden trotz eines sofortigen Großeinsatzes jede Hilfe zu spät.

 

Kein leichtsinniges Handeln erkennbar

Allerdings gehen die Einsatzkräfte davon aus, dass die Lawinengefahr an den beiden Hängen selbst für erfahrene Wintersportler nicht einzuschätzen war. Ein leichtsinniges Verhalten schließen sie daher aus, zumal alle Beteiligten sich bereits seit Jahren im Schwarzwald und seinen Wintersportgebieten auskannten.

 

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