Symboldbild - pixabay Wolf, © Symboldbild - pixabay Wolf

Experten rechnen bald mit mehr Wölfen im Schwarzwald

Der Widerstand scheint abgeflaut und die Ansiedlung des Wolfes auf dem Weg zu sein

Schon seit längerem haben einige Wölfe ihren Weg in den Schwarzwald gefunden und sich hier niedergelassen. Fachleute rechnen fest damit, dass in näherer Zukunft weitere Tiere folgen werden. Die anfänglichen Proteste vor allem von Schafhaltern scheinen inzwischen einer gewissen Resignation gewichen zu sein, sogenannte "Wolfsgebiete" mit speziellen Schutzmaßnahmen wurden eingerichtet und weitere sind bereits in Planung. Eine Sprecherin des Landesschafzuchtverbandes sagte:

«Wir sind davon überzeugt, dass sich das Tier in den nächsten zwei bis drei Jahren im Südwesten auch außerhalb des bisherigen Gebietes ansiedelt»

Bisher gibt es im Land nur eine sogenannte Förderkulisse Wolfsprävention: ein etwa 3700 Quadratkilometer großes Gebiet im Nordschwarzwald, in dem ein Wolf sesshaft ist. Innerhalb dieser Region müssen Schafhalter ihre Tiere unter anderem mit speziellen Elektrozäunen schützen, wenn sie im Fall eines Wolfsrisses Entschädigung vom Land möchten.

11 000 Euro Entschädigung in den letzten drei Jahren

Innerhalb der Förderkulisse gibt es nach Schätzungen des Verbandes etwa 50 schafhaltende Betriebe. Insgesamt seien nach neuesten Zahlen dort 230 Anträge auf Fördermittel für Herdenschutzmaßnahmen gestellt worden, berichtet das Umweltministerium. Das Land hat dafür rund 671 000 Euro bewilligt. An Entschädigung für getötete Tiere seien zwischen 2017 und dem laufenden Jahr 11 000 Euro ausgegeben worden. 

Dutzende Wolfssichtungen im Schwarzwald

Eindeutige Wolfssichtungen gab es im gesamten Schwarzwald seit 2017 in mehr als 50 Fällen. Unter anderem am Feldberg, im Münstertal, bei Hinterzarten, Breitnau, Schluchsee, Ühlingen-Birkendorf, Grafenhausen, Oppenau und Mahlberg.

mt/dpa