Europa-Park, © Europa-Park (Symbolbild)

Europa-Park plant zusätzlichen Tourismus-Standort im Elsass

Projekt soll ein Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft werden

Der Europa-Park mit Sitz im südbadischen Rust möchte im benachbarten Elsass aktiv werden. Unter dem Namen "Europa Vallée" plant die Betreiberfamilie Mack zusätzliche Tourismusangebote über der franzsösischen Grenze. Nach unseren Informationen steckt die grundsätzliche Projektidee momentan aber noch in den Kinderschuhen.

Als favorisierter Standort kristallisiert sich schon jetzt eine rund 150 Hektar große Fläche südlich der elsässischen Gemeinde Diebolsheim und in der Nähe von Sundhouse heraus.Wie viel Fläche der Europa-Park davon am Ende tatsächlich nutzen wird, steht aber noch nicht fest. Zum aktuellen Zeitpunkt läuft nur eine frühe Ideenentwicklungsphase. Konkrete Details zur Größe und den geplanten Inhalten gibt es noch keine. Denkbar wären aus aktueller Sicht vor allem Hotels und Geschäfte.

Frankreichs Präsident Macron hatte Mack 2019 zum Honorarkonsul ernannt

Das Vorhaben soll dabei explizit ein Symbol der deutsch-französischen Freundschaft werden: In seiner neuen Funktion als französischer Honorarkonsul möchte Park-Chef Michael Mack so einen Beitrag zu einem neuen, frischen und jungen Europa leisten, heißt es auf baden.fm-Anfrage. Das Projekt soll sowohl das kulturelle Erbe der Grenzregion betonen, als auch den ökologischen Reichtum im Elsass berücksichtigen.

Weil das "Europa Vallée" aus Sicht der Familie Mack nur im Rahmen einer engen Partnerschaft und unter Einbeziehung aller Beteiligten entstehen kann, soll es einen intensiven Dialog mit den anliegenden Gemeinden, Politikern, Kommunalvertretern und Verbänden geben. Wie so ein grenzübergreifender Austausch aussehen könnte, dazu laufen gerade erste Gespräche. Die Abstimmung erfolgt dabei auch eng zusammen mit der französischen Region Grand Est und dem Departement Bas-Rhin. Das geht aus einem Tweet des Europa-Parks vom Mittwoch hervor.

Bisher große Zustimmung bei der Kommunalpolitik - Skepsis bei der Landwirtschaft

Das französische Onlineportal "Rue89Strasbourg" berichtet von großem Zuspruch seitens der elsässischen Kommunalpolitik, aber auch von erster Kritik französischer Landwirte, die sich Sorgen um den Flächenverbrauch machen.

Der Europa-Park hatte in der Vergangenheit seine Idee, eine grenzüberschreitende Seilbahn über das Naturschutzgebiet Taubergießen zu bauen, nach öffentlichen Protesten von Naturschützern auf Eis gelegt. Die Betreiberfamilie Mack hat erst kürzlich die Absicht geäußert, ein ehemaliges Schloss samt Weingut im französischen Wuenheim zu kaufen.

Knapp jeder vierte Mitarbeiter des Freizeitparks ist aktuell französischer Staatsbürger - in der neuen Wasserwelt Rulantica ist es sogar jeder zweite. Gäste aus Frankreich stellen für den Europa-Park außerdem eine der wichtigsten Besuchergruppen.

(fw)