Gondel, Seilbahn, © Pixabay (Symbolbild)

Europa-Park-Betreiber suchen nach Seilbahn-Kritik das Gespräch

Freizeitpark-Gründer Roland Mack zeigt sich von den Vorwürfen getroffen, kann sie aber nicht nachvollziehen

Nach der teils heftigen Kritik an einer geplanten, grenzüberschreitenden Seilbahn zwischen dem Europa-Park im südbadischen Rust und dem Elsass will die Betreiberfamilie Mack das Gespräch mit Umweltschützern aus der Region suchen. Das hat der Freizeitpark-Geschäftsführer Michael Mack am Mittwoch (21.11.2018) auf Twitter angekündigt. Demnach möchte er gemeinsam mit den Verbänden über die Idee des so genannten "ProjektS" noch einmal diskutieren.

Von den Vorwürfen zeigte sich sein Vater, der Park-Gründer Roland Mack auf baden.fm-Anfrage enttäuscht. In unserem Radiointerview am Rande der Pressekonferenz zur anstehenden Wintersaison des Europa-Parks sagte er:

"Es tut schon weh, wenn man uns vorwirft, wir hätten nichts übrig für den Naturschutz. Ich weiß, wenn wir neue Ideen haben, dass die nicht nur auf positive Rückmeldung stoßen. [...] Abgesehen davon sind wir jemand, der den Naturschutz hoch hängt. Ich habe ich meiner Laufbahn 10.000 Bäume gepflanzt. Ich weiß nicht ob es viele Menschen gibt, die das von sich behaupten können."

Gleichzeitig betont Mack, dass es aus seiner Sicht solche Visionen braucht, damit der Europa-Park auch in Zukunft weiter bestehen kann. Er verweist dabei auf seine wirtschaftliche Rolle als einer der größten Arbeitgeber in der Region mit mehr als 5000 direkten Mitarbeitern und rund 10.000 im Umfeld des Freizeitparks. Kritikern würde er hier manchmal gerne wünschen, dass sie in seine Haut schlüpfen könnten. Er befürwortet daher den Dialog.

Konkrete Pläne gibt es noch keine - bisher ist es nur ein vages Vorhaben

Bisher existiert die Seilbahn nur als vage Idee, konkrete Pläne gibt es noch keine. Kommunalpolitik und französische Regierungsvertreter loben die mögliche Seilbahn vor allem wegen ihres Symbolcharakters.

Gleichzeitig hatten unter anderem der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Naturschutzbund (Nabu) dagegen mobil gemacht. Diese befürchten, dass durch den Bau das angrenzende Naturschutzgebiet Taubergießen entlang der Rheinauen nachhaltig leiden könnte. Sowohl die eigentlichen Bauarbeiten mit Stützpfeilern und Fundamenten, als auch mögliche Störungen für Tiere in dem Rückzugsgebiet durch vorbeifahrende Gondeln standen dabei in der Kritik.

Der Gemeinderat in Rust hat erst am Montag (20.11.2018) eine Resolution verabschiedet. Sie soll sicherstellen, dass das Vorhaben offen, transparent und naturverträglich ablaufen muss. Bürgermeister Kai-Achim Klare möchte mehr in der Debatte von beiden Seiten mehr tatsächliche Fakten und keine weiteren Spekulationen sehen. Erst dann können die Bürger in Rust sich ein klares Bild von dem Seilbahn-Projekt machen.

(fw)