© Zoo Basel

Es wird kein Ozeanium im Basler Zoo geben

Bei der Abstimmung zum geplanten Großaquarium hat die Mehrheit dagegen entschieden

Basel bekommt kein Groß-Aquarium. Bei einem Volksentscheid haben sich am Sonntag (19.05.19) mehr als 54 Prozent gegen das geplante „Ozeanium“ des Basler Zoos ausgesprochen. Vor allem bei Umwelt- und Tierschützern war das Großprojekt umstritten. Der Basler Zoo zeigte sich über das Ergebnis enttäuscht. Wie es jetzt mit der Planung weitergeht, ist unklar.

Der Zoo Basel hat enttäuscht zur Kenntnis genommen, dass die Basler Stimmbevölkerung das Ozeanium abgelehnt hat. Der Zolli will sich trotzdem weiterhin für den Natur- und Artenschutz und auch für den Meeresschutz einsetzen.

Der Abstimmung ging ein langjähriger Prozess voraus: ein Architekturwettbewerb, die Ausarbeitung des Vorprojektes, die Behandlung des Bebauungsplans im Grossen Rat, der ihm deutlich zustimmte, und schliesslich der Abstimmungskampf der vergangenen Monate.

Das Nein helfe den Meeren nicht

Mit dem Ozeanium wollte der Zoo auf der Heuwaage einen Ort schaffen, in dem die Besuchenden in die faszinierende Unterwasserwelt eintauchen können und gleichzeitig etwas über die Gefährdung und den Schutz der Meere lernen. Aufgrund der Abstimmung am Sonntag ist das Projekt nun gestoppt.

Aus Sicht des Zoos ist damit den Weltmeeren nicht gedient, denn ohne das Ozeanium wird das Thema in der Bevölkerung nicht dieselbe Aufmerksamkeit geniessen. Neben dem Aufklärungseffekt gehen auch jährlich mehrere hunderttausend Franken verloren, die der Naturschutzfranken auf den Tickets für Meeresschutzprojekte vor Ort generiert hätte.

Das Grossprojekt war umstritten

Gegen das Ozeanium hatten die Grünen und Umweltverbände das Referendum ergriffen. Bei der Debatte ging es aber in erster Linie um tierschützerische Aspekte. Aktivisten hatten argumentiert Wildtiere gehörten in die Meere und nicht in den Zoo.

Besonders involviert war auch die Fondation Franz Weber, die Grossaquarien als weder innovativ noch nachhaltig erachtet. Als Alternative hatte die Stiftung zum Schutz von Meer und Tieren 2014 ein virtuelles Multimedia-Fenster zum Ozean ohne lebende Tiere vorgeschlagen.

Der Bau des Grossaquariums hätte 100 Millionen Franken gekostet. Dieses Geld hätte der Zolli aus privaten Spenden auftreiben wollen. Zugesichert waren bis zur Abstimmung über 57 Millionen Franken. Unter anderem hatte ein unbekannter Spender dem Zolli 30 Millionen Franken zukommen lassen.

(la)