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Erneut Bakterien in Freiburger Frühchen-Station aufgetaucht

Ein dreiviertel Jahr ist der letzte Ausbruch in der Freiburger Uniklinik her:

Bei Routinekontrollen haben Ärzte jetzt erneut einen bedenklichen Erreger auf der Frühgeborenen-Intensivstation des Krankenhauses entdeckt. Vier Babys dort haben die so genannten Serratien bereits befallen - allerdings nur äußerlich, erkrankt ist bisher keines der Neugeborenen. Das ist unter anderem dem automatischen Stufenplan zu verdanken, den die Klinik nach dem letzten großen Ausbruch im November 2015 auf die Beine gestellt hatte.

Serratien nur für immungeschwächte Patienten gefährlich

Bei den Serratien handelt es sich um eigentlich harmlose Bakterien, die unter anderem in der menschlichen Darmflora und auch in der natürlichen Umwelt vorkommen. Für Patienten mit eingeschränktem Immunsystem können sie aber in Extremfällen zu schweren Infektionen führen - die sogar tödlich enden können. Der Keim taucht trotz aller Hygienemaßnahmen immer wieder in Krankenhäusern in ganz Europa auf. Nach der Entdeckung ist er allerdings in den meisten Fällen durch Antibiotika sehr gut in den Griff zu bekommen. Gerade die "Frühchen-Erreger" sind bislang kaum gegen die Medikamente resistent und können so gut bekämpft werden.

Höhere Sicherheitsmaßnahmen im Krankenhaus - aber kein Aufnahmestopp

In Freiburg hat die Klinikleitung jetzt eine höhere Sicherheitsstufe eingeleitet: Dazu zählen noch strengere Hygienevorschriften für alle Mitarbeiter der Station, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen. Die Kinder, auf denen ein Besiedelung der Serratien nachgewiesen wurde, haben die Mitarbeiter außerdem räumlich abgeschottet. Zusätzlich haben Pfleger und Ärzte eine zweite Frühchen-Station in Betrieb genommen, um neugeborene Babys selbst bei weiteren Infektionen noch sicher versorgen zu können. Schwangere Frauen brauchen sich nach Angaben der Uniklinik keine Sorgen zu machen: Auch die eigentliche Intensivstation bleibt weiterhin in Betrieb - es besteht ausdrücklich kein Aufnahmestopp. Die Frauen können ihr Kind damit ohne höheres Risiko in der Universitäts-Frauenklinik zur Welt bringen.