Erdbeeren, Schale, Landwirtschaft, Obstbauern, © Patrick Seeger - dpa

Erdbeerernte in Oberkirch unter erschwerten Bedingungen gestartet

Wegen des frühlingshaften Wetters sind die Erdbeeren 2020 besonders früh dran

Die ersten Obstbauern aus der Ortenau haben über das Osterwochenende (11.04.2020) mit der Ernte der ersten heimischen Erdbeeren begonnen. Wegen der frühsommerlichen Temperaturen sind viele der begehrten Beeren in diesem Jahr schon früher reif als sonst, erklärt Landwirtin Sophia Müller. Bei ihr sind zwanzig polnische Erntehelfer nun damit beschäftigt, die ersten Erdbeeren aus den Folientunneln zu pflücken. Um die Vorgaben während der Coronavirus-Krise einzuhalten, müssen diese dabei auf einen großen Abstand achten.

Das sei wegen der großen Einsatzflächen auf den Feldern kein Problem. Schwieriger war es für den Erzeugerbetrieb, die Arbeiter in die Region zu holen. Das landwirtschaftliche Familienunternehmen hat die Saisonarbeitskräfte selbst mit Privatfahrzeugen in der 700 über Kilometer entfernten Grenzstadt Görlitz abgeholt. Die Grenzen waren da zwar noch offen, aber es fuhren keine Busse bis in die Ortenau, so Müller.

Bisher vor allem Beeren aus den Folientunneln, die anderen sollen aber schon bald folgen

Sie rechnet damit, dass sich die Erdbeerernte in der Region 2020 bis Anfang Juni hinziehen dürfte. Für kommende Woche haben sich in Oberkirch bereits die Fußballer des Landesligisten SV Stadelhofen als freiwillige Erntehelfer angekündigt. Sie sollen ihre Vereinskasse aufbessern und werden bei dem Pflücken der Erdbeeren in der Ortenau aushelfen.

Im letzten Jahr hat allein der Obstgroßmarkt Mittelbaden rund 15.000 Tonnen heimische Erdbeeren verkauft. Normalerweise startet die Erdbeersaison in Südbaden mit Ende April oder Anfang Mai erst einige Wochen später. Nicht nur bei den Erdbeeren und Spargeln, auch bei anderem Obst und Gemüse aus der Region sind die meisten Landwirte gerade händeringend auf zusätzliche Erntehelfer angewiesen, weil durch die Corona-Maßnahmen Saisonarbeiter aus Osteuropa fehlen.

(fw) / dpa

Mehr zur Coronakrise: