Barbarastollen, Bunker, Dokumente, © Rolf Haid - dpa

Eine Milliarde Dokumente in Barbarastollen am Schauinsland eingelagert

Zum Tag der Deutschen Einheit soll das Jubiläum natürlich ein ganz Besonderes werden:

Genau eine Milliarde historischer Dokumente hat die Bundesrepublik Deutschland inzwischen im Barbarastollen am Freiburger Hausberg Schausinsland eingelagert. In luftdicht verschlossenen Edelstahlfässern sollen dort Mikrofilm-Kopien der wichtigsten Kulturgüter des Landes über Jahrhunderte hinweg erhalten bleiben. Der Stollen in Oberried wird seit 1975 vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe betrieben. Tief im Berg will man dort die historischen Akten, Berichte, Pläne und Verträge sicher vor Kriegen, schweren Unglücken oder Sabotage verwahren.

Mittelalterliche Baupläne und brisante Dokumente aus Deutschlands dunkelster Zeit

Als milliardste Aufnahme ist am Montagvormittag nun der Mikrofilm des Deutschen Grundgesetzes in den Barbarastollen eingelagert worden. Sämtliche Original-Dokumente, die mit ihm in Verbindung stehen, sind dort nun verewigt. In anderen Metallfässern ruhen bereits etwa die Original Baupläne des Kölner Doms aus dem Mittelalter, die Krönungsurkunde von Otto dem Großen von 936 oder die Ernennungsurkunde von Adolf Hitler zum Reichskanzler im Jahr 1933.

Barbarastollen unter internationalem Schutz

Der Barbarastollen ist rund 680 Meter lang. Von einem Hauptstollen zweigen zwei 340 und 390 Meter lange Lagerstollen ab. Eine über 200 Meter dicke Granit- und Gneis-Gesteinsschicht schützt die eingelagerten Fässer vor äußeren Einflüssen, von innen wurden die Gänge durch dicken Schalbeton und Tresortüren gesichert. Im unwahrscheinlichen Falle eines Krieges auf deutschem Boden genießt der Stollen nach der Haager Konvention als einziges Objekt in ganz Deutschland einen internationalen anerkannten Sonderschutz. Auch bei der UNESCO ist der Bergungsort bereits seit 1978 dementsprechend vermerkt.