© Britt Schilling - Universitäts-Herzzentrum

Eine App aus Südbaden, die Leben retten kann

Ein Freiburger Notfallmediziner hat eine Ersthelfer-App entwickelt

Eine der häufigsten Todesursachen ist der plötzliche Herztod. In Deutschland sterben daran jedes Jahr rund 45.000 Menschen. Nach einem Herzkreislaufstillstand ist ein Überleben nur dann möglich, wenn innerhalb der ersten Minuten mit der Herzdruckmassage begonnen wird. Die Überlebensrate liegt aktuell bei nur 10 Prozent.

Wenn ein Kreislaufstillstand außerhalb eines Krankenhauses auftritt und ein Notruf ausgelöst wird, dauert es oft zu lange, bis die Rettungskräfte bei den Patienten sind. Dabei zählt jede Minute. Wenn in der Nähe des Patienten ein geschulter Ersthelfer erreichbar ist, kann das die Überlebenswahrscheinlichkeit der Patienten deutlich verbessern.

Hier kommt die Ersthelfer-App des Vereins „Region der Lebensretter“ ins Spiel. Diesen hat Prof. Dr. Michael Müller ins Leben gerufen. Er ist Notfallmediziner und Chefarzt in der Anästhesie am Freiburger St. Josefskrankenhaus.

So funktioniert die App

Und so funktioniert die App „First AED“: Wenn bei der Rettungsleitstelle Freiburg-Breisgau-Hochschwarzwald über die 112 ein Patient gemeldet wird, der bewusstlos ist und möglicherweise ein Herz-Kreislauf-Zusammenbruch erlitten hat, werden nicht nur ein Notarzt und ein Rettungswagen losgeschickt. Über die App werden gleichzeitig Ersthelfer in der Nähe geortet und alarmiert. Diese sind dann schneller beim Patienten als Notarzt und Krankenwagen und können schon mit der Herzdruckmassage beginnen und damit Leben retten.

Inzwischen sind in Südbaden schon rund 630 Helfer bei der App registriert. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Ärzte, Pflegekräfte, Sanitäter, Rettungsassistenten oder Mitglieder von Hilfsorganisationen.

Mehr zum Verein „Region der Lebensretter“ und zur Ersthelfer-App erfahren sie hier.

Das Projekt ist für einen bundesweiten Preis nominiert

Eine Fachjury hat das Projekt „Region der Lebensretter“  für den Förderpreis „Helfende Hand“ des Bundesinnenministerium nominiert und als einen von 15 Preisträgern ausgewählt. Unter allen Preisträgern wird zusätzlich ein Publikumspreis vergeben. Dieser wird am Montag, den 18.11.2019 in Berlin verliehen. Hier können Sie für das südbadische Projekt abstimmen!

(rg)