Einbrecher, Einbruch, Brechstange, © Silas Stein - dpa

Einbruchszahlen in Südbaden gehen zurück

Polizei Freiburg hat zehn Einbrüche pro Woche

Im Herbst nehmen erfahrungsgemäß die Einbrüche in Wohnhäuser, Geschäfte und Firmen zu. Vor allem grenzübergreifend agierende Täter sorgen für konstant hohe Einbruchszahlen.

Momentan ist die Zahl der Einbruchsdelikte auf einem relativ niedrigen Niveau. Im Oktober verzeichnete die Polizei wöchentlich weniger als zehn Einbrüche pro Woche. Eine Steigerung der Zahlen in den kommenden Wochen und Monaten ist jedoch nicht auszuschließen.

Das Polizeipräsidium Freiburg intensiviert in dieser Zeit die Kontroll-, Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen. So unterstützte in den vergangenen Jahren der Polizeihubschrauber mit seiner Wärmebildkamera die Einsatzkräfte am Boden. Dazu kommen Kontrollstellen, eine sichtbar verstärkte Präsenz an feststellbaren Einbruchschwerpunkten, aber auch verdeckte Maßnahmen.

Polizeidirektor Berthold Fingerlin:

Der Schaden, den jeder Wohnungseinbruch hinterlässt, geht über das Materielle hinaus. Einbrüche lassen die Betroffenen oft traumatisiert zurück und tragen zur Verunsicherung der Bevölkerung bei. Der Bekämpfung der Wohnungseinbruchkriminalität wird daher größte Bedeutung beigemessen.

© Polizei Freiburg
Einbrüche im Jahr 2018
© Polizei Freiburg
Einbrüche im Jahr 2019

Täter nutzen grenznahe Lage für ihre Beutezüge

Verschiedene Tätergruppierungen machen sich die grenznahe Lage der Region zunutze und kehren nach ihren Beutezügen wieder unerkannt nach Frankreich oder die Schweiz zurück. Sie gehen in vielen Fällen professionell vor. Deshalb stehen die Freiburger Ermittler in engem Kontakt mit den Kollegen aus Frankreich, aber auch der Schweiz.

Bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort den Polizeinotruf 110 wählen

Durch verschiedene präventive Maßnahmen können Straftaten oft schon im Vorfeld verhindern werden. Die Polizei informiert beispielsweise kostenlos bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle zum Thema Einbruchschutz. Darüber hinaus geht das Referat Prävention frühzeitig auf die Gemeinden und Kommunen in der Region zu, um mithilfe von Plakaten an stark frequentierten Orten die Bewohner für das Thema Einbruchschutz zu sensibilisieren.

Die Polizei erhofft sich dadurch insbesondere, rascher durch Nachbarn informiert zu werden, wenn Verdachtsmomente wahrgenommen werden.
Kriminalrat Achim Hummel, Leiter des Referats Prävention:

Wenn Ihnen in Ihrem Wohngebiet etwas auffällt, wenn sich der Bauch meldet und sagt 'Da stimmt etwas nicht', rufen Sie uns sofort unter der 110 an und nennen Sie uns auch Details Ihrer Wahrnehmungen.

Nicht selten komme es bei der Fahndung nach flüchtigen Tätern auf Minuten und Sekunden an.

Die wichtigsten Tipps zur Prävention

Das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Freiburg führt mit Ihrer Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle jährlich mehr als 2000 sicherungstechnische Beratungen zum Einbruchschutz durch. Diese Beratungen sind kostenlos und werden unmittelbar vor Ort in den Wohnungen und Häusern durchgeführt.

Viele Einbrüche können bereits durch einfache Verhaltensregeln verhindert werden. Die wichtigsten Tipps der Polizei:

  • Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit. Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen.
  • Wenn Sie Ihren Schlüssel verloren haben, wechseln Sie umgehend den Schließzylinder aus.
  • Ziehen Sie die Tür nicht nur ins Schloss, sondern schließen Sie immer zweifach ab - auch wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlassen.
  • Öffnen Sie auf Klingeln nicht bedenkenlos, sondern zeigen Sie gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen.
  • Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn. Denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance.
  • Achten Sie auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück und sprechen Sie sie an.
  • Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn, indem Sie z.B. den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken.
  • Alarmieren Sie bei Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über 110.

(dk)