Abstrich, Laboruntersuchung, Covid-19, Coronavirus, © Oliver Berg - dpa (Symbolbild)

Ein Corona-Schnelltestzentrum für Freiburg?

Bürgermeister fordern in offenem Brief an Ministerpräsidenten Öffnungen

Die Stadt Freiburg will offenbar ein eigenes Corona-Schnelltestzentrum einrichten. Das geht aus einer Ankündigung von Oberbürgermeister Martin Horn hervor. Eine entsprechende Arbeitsgruppe wurde bereits eingerichtet. Zeitgleich haben sich 16 Bürgermeister mittelgroßer Städte in Baden-Württemberg an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gewandt und darin Lockerungen für die Wirtschaft in der Corona-Pandemie gefordert. Vier von ihnen kommen aus südbadischen Gemeinden.

Schnelltestzentrum und App zur Kontaktnachverfolgung sollen kommen

In einer Pressemitteilung kündigt der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn an, ein Corona-Schnelltestzentrum in der Stadt einrichten zu wollen. Zur Organisation gebe es bereits eine Arbeitsgruppe, heißt es darin. Die Stadt Freiburg empfiehlt, künftig auch Kontaktpersonen der Kategorie zwei sowie Haushaltsangehörige von Kontaktpersonen der Kategorie eins zu testen, auch wenn diese keinen direkten Kontakt zu Infizierten hatten. Geprüft wird noch, ob die Stadt die Kosten übernehmen kann.

Auch macht sich der Freiburger OB Horn dafür stark, die sogenannte Luca-App stark. Mit ihrer Hilfe sollen Kontakte in Geschäften und Restaurants einfacher nachverfolgt werden können. Freiburg hat aktuell die zweitniedrigste Sieben-Tage-Inzidenz von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in Baden-Württemberg und will mit den Maßnahmen dafür sorgen, dass das so bleibt.

Öffnungen in Handel und Gastronomie gefordert

16 Bürgermeister mittelgroßer Städte haben sich in einem offenen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gewandt und eindringlich an den Landeschef appelliert, trotz der angespannten Corona-Lage Öffnungen zuzulassen - etwa in Handel und Gastronomie. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Bürgermeister von Ettenheim, Friesenheim, Schönau und Grenzach-Wyhlen. Das Coronavirus gehöre inzwischen zu uns, heißt es darin. Alle daraus resultierenden Risiken auszuschalten sei auch in fernerer Zukunft noch nicht möglich. Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie seien derzeit in völliger Perspektivlosigkeit. Dies gelte es im Umgang mit der Pandemie zu berücksichtigen.

Unterstützung erhielten die Bürgermeister, wenngleich nicht explizit als solche Formuliert, auch von der SPD-Landtagsabgeordneten Gabi Rolland, die sich im Interview mit baden.fm für Öffnungen unter klar festgelegten Hygienevorgaben aussprach.

(br)