EHC siegt beim amtierenden Meister

Wölfe schlagen die Ravensburg Towerstars mit 4:2 und holen so den zweiten Dreier gegen die Oberschwaben in dieser Saison

Die Wölfe Freiburg haben auch das Auswärtsspiel beim amtierenden Meister in Ravensburg gewonnen. Nachdem sie die Towerstars beim Heimspielauftakt Mitte September bereits mit 3:2 schlagen konnten, ließ das Rudel nun auch auswärts einen Dreier folgen. 4:2 siegt die Mannschaft von Trainer Peter Russell in Oberschwaben und lässt hunderte mitgereiste Freiburger Fans jubeln. Sorge bereitet indes das verletzungsbedingte Ausscheiden von Torhüter Ben Meisner.

Die Stimmung in der Ravensburger CHG-Arena war ausgelassen, beim zweiten Aufeinandertreffen zwischen Wölfen und Towerstars in der noch jungen DEL-2-Saison. Ein Fanbus des EHC hatte sich, ebenso wie einige Privatfahrer aus Freiburg, auf die Reise nach Oberschwaben gemacht, sodass der Gästeblock gut gefüllt und die lautstark singenden EHC-Fans während des gesamten Spiels deutlich zu hören waren.

Unsere beste Leistung in dieser Saison"

Dass es auch der Fansupport war, der die Wölfe an diesem Abend beflügelte, darf vermutet werden. Letztenendes waren es aber die Akteure auf dem Eis, die dem amtierenden DEL-2-Meister in einem sehenswerten und spannenden Spiel hervorragend Paroli boten und am Ende den verdienten Sieg nach Hause brachten. "Es war unsere beste Leistung in dieser Saison", lobte Wölfe-Trainer Peter Russell nach der Begegnung. Besodners im Schlussdrittel stemmten sich die Breisgauer mit allen Mitteln gegen den drohenden Ausgleich und machten ihrerseits per Empty-Net-Goal den Deckel drauf.

Guter Anfang und Glück beim Videobeweis

Im ersten Drittel traten die Gäste etwas agiler auf. Mit hohem Tempo ging es in die Begegnung. Jeweils in Überzahl scheiterten der Freiburger Neuzugang Scott Allen (11. Minute), kurz darauf der Ravensburger Jeff Hayes (15.) - beide vom kurzen Pfosten nach innen ziehend, an den Torhütern. Mit Ablauf einer weiteren Strafe gegen Wölfe-Crack Allen dann die Freiburger Führung: Gerade war der groß gewachsene Stürmer von der Strafbank gekommen, da bediente er von hinter dem Tor den nachrückenden Philip Rießle, der den One-Timer hinter Towerstars-Goalie Olafr Schmidt unterbrachte (17.). Glück für die Wölfe dann 50 Sekunden vor der Sirene: Ein von Keeper Ben Meisner abgewehrter Puck prallte von der Bande zurück vor das Tor. Aus der Luft beförderte Matthias Driendl die Scheibe in Baseball-Manier in die Maschen. Doch der Treffer zählte nicht. Der Schläger des Ravensburgers befand sich beim Abschluss über Torhöhe, entschieden die Hauptschiedsrichter nach Zurateziehen des Videobeweises.

Towerstars machen ernst, doch die Wölfe halten dagegen

Mit jeder Menge Wut im Bauch kamen die Hausherren aus der Kabine und nahmen das Tor von Ben Meisner unter Beschuss, schafften es jedoch nicht, den gut reagierenden Wölfe-Goalie zu überwinden. Doch der EHC befreite sich aus der Umklammerung und belohnte sich in seiner stärksten Phase des Spiels dann auch im Powerplay mit dem 2:0 durch einen Blueliner von Niko Linsenmaier (31.). Die Antwort der Towerstars folgte allerdings auf dem Fuße, als Matias Haaranen im Nachschuss auf 1:2 verkürzte. Es ging nun hin und her - beide Teams verbuchten Chancen, beide Torhüter hielten mehrfach stark.

Den Schlussabschnitt eröffnete widerum der EHC, der durch einen satten Distanzschuss von Peter Spornberger den alten Abstand wieder herstellte (43.). Die Wölfe verteidigten nun gut. In einer kuriosen Szene fiel dennoch der erneute Anschluss: Der Puck lag nach einer Parade frei hinter Meisner. Freiburger und Ravensburger Spieler stolperten beim Gestocher nach der Scheibe übereinander - Nutznießer war Hayes, der sie von hinten über die Linie schob (48.).

Schrecksekunde um Ben Meisner - Luis Benzing hält den Kasten sauber

Dann die Schrecksekunde für alle Freiburger. Bei einer Parade gegen Jakub Svoboda bekam Meisner den harten Schlagschuss an eine ungeschützte Stelle am Oberkörper und blieb verletzt liegen. Auf dem Eis wurde der EHC-Torhüter behandelt, doch es ging nicht mehr. Für die angeschlagene Nummer eins musste Youngster Luis Benzing ins Tor aufrücken und kam so zu seinem ersten Punktspieleinsatz im Wölfe-Trikot.

Die Freiburger verteidigten nun mit allen Mitteln und schafften es tatsächlich, ihren Kasten sauber zu halten. Mit seinem Treffer zum 4:2 ins leere Tor machte Luke Pither den Deckel drauf.

"Vielleicht sollten wir so sicher stehen, wenn Ben auf dem Eis ist", befand Peter Russell nach der Partie mit Blick auf die Abwehrleistung seiner Mannen in den Schlussminuten. Meisner gehe es den Umständen entsprechend gut, erklärte der EHC-Coach. Am Freitag geht es für die Breisgauer bereits weiter, wenn sie beim ESV Kaufbeuren antreten. Am Sonntag folgt schon das nächste Heimspiel gegen Crimmitschau.

(br)