EHC Freiburg verliert knapp beim EC Bad Nauheim

3:4 unterliegen die Wölfe beim Ex-Klub von Daniel Heinrizi und Erik Betzold

Pech für den EHC Freiburg beim Gastspiel in der Wetterau. Gegen den EC Bad Nauheim reicht ein starkes Drittel der Wölfe nicht aus, um die Partie für sich zu entscheiden. Nach 60 spannenden Minuten unterliegt die Überraschungsmannschaft der DEL 2 knapp mit 3:4 (1:0, 0:2, 3:1). Der erst 19-jährige Neuzugang Erik Betzold schießt in seinem zweiten Spiel für die Wölfe sein erstes Tor. Nicht mehr mit dabei war Verteidiger Daniel Maly, der von sich aus darum gebeten hatte, seinen Vertrag mit dem EHC aufzulösen.

Die Vorzeichen vor dem Aufeinandertreffen der Wölfe aus Freiburg und der Roten Teufel aus der Kurstadt waren an diesem Sonntagabend nicht ganz alltäglich. Immerhin war der EC Bad Nauheim lange Jahre der Arbeitgeber von Daniel Heinrizi, dem Sportlichen Leiter des EHC. Und auch der jüngste Neuzugang der Freiburger, Stürmer Erik Betzold, spielte im bisherigen Saisonverlauf mit einer Förderlizenz bei den Hessen, ehe er in den Breisgau wechselte.

Gänzlich unbeeindruckt von der Vorgeschichte der beiden Freiburger, dafür seit Saisonbeginn vom Verletzungspech verfolgt, starteten die Gastgeber schwungvoll in die Begegnung. Mit der Verpflichtung von Verteidiger Mike Card und Stürmer Kyle Gibbons hatten die Roten Teufel personell nachjustiert – und beide zeigten im Heimspiel gegen Freiburg ihre Klasse.

Kokkila bringt die Heimmannschaft in Führung

Gibbons war es auch, der die erste Großchance für die Bad Nauheimer verbuchte (4. Minute). Dem EHC fehlte der Zugriff. Mit seinem Schuss aus spitzem Winkel brachte Jesper Kokkila den EC Bad Nauheim alsbald verdient in Front – Nicolas Cornett hatte EHC-Keeper Ben Meisner die Sicht versperrt (8.). Dennoch war es vor allem der Torhüter, der die Wölfe im Spiel hielt.

Spielverlauf im zweiten Drittel auf den Kopf gestellt

Im zweiten Abschnitt besannen sich die Freiburger dann wieder auf ihre Stärken und schafften es, den Hausherren ihr Spiel aufzudrücken. Und dank eines Doppelschlags zu Beginn des Drittels drehten sie das Spiel. Gleich im ersten Angriff trug Scott Allen die Scheibe stark ins gegnerische Drittel, fand Chris Billich, der auf Niko Linsenmaier weiterleitete und so den Ausgleichstreffer auflegte. Und die Freiburger setzten direkt nach. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub verbuchte der 19-jährige Betzold im zweiten Spiel für die Wölfe seinen ersten Torerfolg in der DEL 2 (24.). Das Rudel hatte das Spiel gedreht und nun alle Trümpfe in der Hand. Doch wenngleich sie das Geschehen auf dem Eis diktierten, schafften sie es nicht, den dritten Treffer nachzulegen.

Bad Nauheim erzwingt die Vorentscheidung

Im Gegenteil: Nach einer Strafe gegen Betzold am Ende des zweiten Abschnitts agierten die Nauheimer eingangs des Schlussdrittels in Überzahl. Ein verunglückter Schuss von Marvin Ratmann wurde zur Vorlage für Andrej Bires, der den schönen Angriff mit dem Ausgleich krönte (42.). Die Wetterauer hatten nun Lunte gerochen und erhöhten die Intensität. Die Wölfe indes verpassten es, in doppelter Überzahl das 3:2 zu erzielen. Besser machte es die Heimmannschaft, gerade als die Gäste das Spiel wieder zu kontrollieren schienen. Ein abgefälschter Schuss von Card landete unhaltbar hinter Meisner im Tor (52.). Keine zwei Minuten später dann die Vorentscheidung: Kokkila hielt wieder von draußen drauf, Andreas Pauli die Kelle rein und schon war es passiert: es stand 4:2 für den ECBN.

Viereinhalb Minuten vor Spielende nahm EHC-Coach Peter Russell den Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Der EHC biss sich im Angriffsdrittel fest und kam dank Scott Allen tatsächlich nochmal zum Anschluss. Doch es waren nur noch 36 Sekunden auf der Uhr und am Ende blieb es beim 4:3 für die Teufel. Der Wölfe-Trainer erklärte nach dem Match, dass man im ersten Drittel glücklich habe sein dürfen, dass es nur 0:1 stand. Danach habe er ein gutes Match gesehen, in dem beide Mannschaften stark aufspielten.

(br)