EHC Freiburg schlägt Löwen Frankfurt in spannendem Spiel 3:1

Wölfe ziehen den Raubkatzen in eigener Halle den Zahn

Der EHC Freiburg ist seinem frisch erarbeiteten Ruf als Favoritenschreck in der DEL 2 auch im fünften Heimspiel der Saison gerecht geworden: Gegen den Titelanwärter Löwen Frankfurt hatten die Wölfe, aufgrund ihrer disziplinierten Defensive, das Geschehen fast über die gesamten 60 Minuten im Griff. Einzig vor dem Tor taten sich die Breisgauer schwer. Dank der Tore der Ur-Freiburger Niko Linsenmaier und Chris Billich reichte es trotzdem zum 3:1-Heimerfolg.

Favoriten, die in Freiburg gastieren, haben in dieser Saison bislang wenig zu lachen, so viel steht fest. Ob Titelverteidiger Ravensburg, die Dresdner Eislöwen oder nun eben die Löwen Frankfurt - der finanzstärkste Klub in der DEL 2 und gespickt mit Top-Spielern aus der zweithöchsten deutschen Eishockey-Liga: Sie alle reisten nach Freiburg, um ohne Punkte die Heimreise anzutreten. Mit ihrer geradlinigen Spielweise, defensiv hart und diszipliniert, nach vorne stets auf den schnellen Umschaltmoment lauernd, machten es die Wölfe den Gästen aus der hessischen Finanzmetropole schwer.

Im Tor der Frankfurter stand dabei ein alter Bekannter: Der Vorjahres-EHC-Keeper Jimmy Hertel machte so manche Chance der Breisgauer zunichte. Nach Spielende nutzte er die Gelegenheit für einen kleinen Plausch mit einigen Ex-Kollegen. Schuld an der Pleite seiner Mannschaft war der Ex-Freiburger sicherlich nicht. Diverse Großchancen machte der 27-Jährige zunichte, wie bei zwei Alleingängen von Luke Pither.

Furioser Start der Gastgeber

Auf die Siegerstraße bogen die Wölfe indes schon zu Beginn der Partie ein, während die Frankfurter die ersten Minuten völlig verschliefen. Es dauerte genau 14 Sekunden, bis EHC-Stürmer Linsenmaier erstmals mit der Rückhand einnetzte und seine Equipe so in Front brachte. 29 Sekunden später bearbeitete der Frankfurter Steven Delisle seinen Gegenspieler Jannik Herm an der Bande regelwidrig und wanderte wegen übertriebener Härte auf die Strafbank. 134 Sekunden waren gespielt, als es das zweite Mal klingelte. Wieder war Linsenmaier der Torschütze. Binnen etwas mehr als zwei Minuten hatten die Freiburger zweimal getroffen.

Es vergingen einige Minuten, bis auch die Gäste im Spiel ankamen und ihren Teil dazu beitrugen, dass die 2397 Zuschauer in der Echte Helden Arena eine attraktive und spannende Begegnung zu sehen bekamen. Die Spielanteile waren ausgeglichen verteilt, die etwas besseren Chancen verbuchten die Wölfe - wenngleich die Hessen stets gefährlich blieben und noch im ersten Abschnitt durch Roope Ranta verkürzten (15. Minute).

EHC-Sportchef Daniel Heinrizi zum Heimsieg gegen die Löwen Frankfurt.

Freiburg lässt zahlreiche Chancen liegen, verteidigt aber kompromisslos

Mehrfach zeichneten sich beide Torhüter durch starke Paraden aus, defensiv hatten beide Seiten ohnehin ihre Hausaufgaben gemacht. Das Tempo blieb dennoch hoch und die Freiburger versuchten ihr Glück über schnelle Gegenstöße. Doch das Gehäuse schien wie vernagelt - und mancher Zuschauer auf den Rängen blickte immer häufiger mit bangem Blick zur Uhr, als es ins Schlussdrittel ging. "Wer vorne die Tore nicht macht, ...", beginnt die alte Weisheit aus dem Fußball, die sich auch im Spiel auf dem Eis schon zu oft bewahrheitet hatte - gerade in Freiburg.

Aber nicht an diesem Sonntag: Zwar wurde es noch einmal gefährlich, als EHC-Goalie Ben Meisner hinter dem eigenen Tor die Scheibe an einen Gegenspieler verlor. Doch mit vereinten Kräften stemmte sich das Rudel gegen den Ausgleich. Mit einem Treffer ins leere Tor - Hertel war zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis gegangen - machte Chris Billich schließlich den Deckel drauf und sicherte seinem EHC den Dreier.

"Gegen Freiburg kann man mal verlieren", schallte es durch die Halle. Mit 18 Punkten aus zehn Spielen rangiert der EHC Freiburg weiterhin auf dem sechsten Tabellenplatz.

(br)