EHC Freiburg, Dresdner Eislöwen,, © baden.fm

Die Wölfe sind Spitzenreiter

Die Pither-Spiro-Show: Der EHC Freiburg grüßt nach Sechs-Punkte-Wochenende vom Platz an der Sonne

Das Wolfsrudel beißt wieder zu: Der EHC Freiburg siegt gegen die chancenlosen Dresdner Eislöwen vor heimischer Kulisse mit 7:1, gewinnt das dritte Spiel in Folge in der DEL 2 und steht nun auf Platz eins in der Tabelle. Am vierten Spieltag ist die ungewohnte Situation zwar nur eine Momentaufnahme. Dennoch zeichnet sich ab, dass die neu formierte Mannschaft von Trainer Peter Russell ein ernstzunehmender Playoff-Kandidat werden könnte.

Ein ligaweites Ausrufezeichen

Was für ein Spiel und was für ein Augenblick für die rund 2500 EHC-Fans in der Echte Helden Arena: Die Wölfe haben das geschafft, was ihren Freiburger Kollegen aus der Fußball-Bundesliga nicht gelungen ist: Sie haben sich als absoluter Underdog an die Spitze der Tabelle geschossen und dürfen sich, zumindest bis zum kommenden Punktspielwochenende, Spitzenreiter nennen. Mit einer starken Leistung und einem formidablen Schlussspurt überrennen die Feiburger ihre Gegner von der Elbe und setzen ein Ausrufezeichen, das in der gesamten Liga wahrgenommen werden dürfte.

Alexander Brückmann nach dem 7:1 Heimsieg gegen die Dresdner Eislöwen

Pither und Spiro spielen wie entfesselt

Es sind nicht nur die Ergebnisse, sondern besonders die Art und Weise, wie die Wölfe diese erspielen, die Spaß macht. Diszipliniert und körperbetont in der Defensive, schnell und zeilstrebig im Umschaltspiel, machen die Freiburger in den zurückliegenden drei Partien alles richtig und stehen verdient ganz oben in der Tabelle. Wie schon am Freitag in Bayreuth (2:0) war es die Reihe um die neuen Importspieler Cam Spiro und Luke Pither, die groß aufspielte. Topscorer Spiro war an fünf der sieben Freiburger Treffer mit seinen heruasragenden Passqualitäten direkt beteiligt. Pither erzielte vier Treffer selbst.

Chancenverwertung anfangs noch ausbaufähig

Erschreckend wenig kam von den Dresdner Eislöwen in den ersten 15 Spielminuten. Nominell gelten die Sachsen als eines der stärksten Teams in der DEL 2. In der Realität belegen sie mit einem Punkt aus vier Spielen den letzten Tabellenplatz. Verkehrte Welt also beim Aufeinandertreffen zwischen Wölfen und Raubkatzen. Nur mit dem Toreschießen wollte es beim EHC zunächst nicht klappen. Ausgerechnet während eines Dresdner Powerplays platzte schließlich der Knoten. In Unterzahl bliesen die Freiburger Jannik Herm und Jozef Balej zum Konter - letzterer wartete lange mit dem Abschluss und umspielte Eislöwen-Schlussmann Florian Proske zur hochverdienten Führung (15. Minute). Aus dem nichts setzte es jedoch den Dämpfer vor der ersten Pause: Ein Dresdner Gegenstoß, eine starke Aktion von Dale Mitchell und es stand 1:1. Mit diesem Ergebnis ging es in die Kabine.

Auch nach dem ersten Seitenwechsel nahmen die Wölfe meist das Heft in die Hand und gingen, unmittelbar am Ende eines weiteren Eislöwen-Powerplays, wieder in Front. Am kurzen Pfosten fand Luke Pither eine kleine Lücke zwischen Edelstahl und dem Schoner der Keepers (25.). Die Eislöwen hielten nun gut dagegen, die bessenren Chancen verbuchte hingegen der Gastgeber - doch das Tor schien wie vernagelt.

Angst um Meisner und Torreigen in der Schlussphase

Das änderte sich erst im Schlussabschnitt, in dem alle Dämme brachen: Den Anfang machte Jannik Herm, mustergültig bedient von Spiro, nach einer knappen Minute mit dem 3:1. Keine zwei Minuten später folgte der nächste Spiro-Zuckerpass. Abnehmer war dieses Mal Luke Pither am langen Pfosten: 4:1. Dann die Schrecksekunde des Spiels. Vom Freiburger Sebastian Christmann aus dem Gleichgewicht gebracht, krachte Gästespieler Chritstian Kretschmann in EHC-Torhüter Ben Meisner - und dieser hart gegen den Pfosten seines Tores. Unter Schmerzen krümmte sich Meisner, konnte nach einer kurzen Behandlung aber weitermachen (47.).

Nachdem Meisner, der mit den Unparteiischen sichtlich unzufrieden war, eine kleine Strafe wegen Spielverzögerung erhalten hatte, nahmen die Gäste ihren Torhüter heraus, um in doppelter Überzahl agieren zu können - angesichts noch sieben Minuten Spielzeit eine riskante Maßnahme, die der EHC prompt bestrafte und auf 5:1 stellte (54.). Die Eislöwen stellten nun die Gegenwehr völlig ein. Der EHC quittierte die Passivität der Gäste mit zwei weiteren Treffern durch Chris Billich und Pither (beide 58.).

Für die Freibruger bedeutet das Sechs-Punkte-Wochenende nicht weniger, als die Tabellenführung. Dennoch mahnte Verteidiger Alexander Brückmann nach der Begegnung: "Es ist eine gute Momentaufnahme, mehr aber nicht", so das EHC-Urgestein. "Es sind aber erst vier Spiele gespielt, es sit eine lange Saison und wir müssen weitrer hart arbeiten."

(br)