Die Ernte 2017 dürfte nach dem Frost vom Frühjahr recht klein ausfallen - dafür winkt bei vielen Weinen eine hohe Qualität:

In Südbaden hat in dieser Woche bereits die Weinlese 2017 begonnen. Damit sind die Winzer in diesem Jahr ziemlich früh dran: Die ersten von ihnen sind schon seit den letzten Tagen dabei, die Trauben von ihren Reben einzufahren und weiterzuverarbeiten. Bisher sind das allerdings noch sehr wenige Betriebe. Noch früher waren die Weinbauer zuletzt wohl im Jahr 2003 dran: Damals konnten bereits Anfang August die ersten Ernten eingebracht werden.

Die meisten müssen wohl ein paar Wochen auf die richtigen Reifegrade warten, schätzt der Badische Weinbauverband auf baden.fm-Anfrage. Dort geht man von einem offiziellen Start in die Weinsaison ab September aus. Ab Anfang bis Mitte September soll dann der beliebte "Neue Süße" und auch "Federweißer" angeboten werden.

Einer der ersten aus der Region war in diesem Jahr die Familie Möhr bei Bad Krozingen-Biengen. Auch dort sind die Folgen des frostigen Frühjahrs und der häufigen Wetterumschwünge im Sommer deutlich zu spüren.

Im Vergleich zu den letzten Weinlesen dürfte die Erntemenge deutlich geringer ausfallen. Ganz so angespannt wie etwa am Kaiserstuhl oder rund um Britzingen, wo das Wetter einen Großteil der Trauben beeinträchtigt hatte, ist die Lage hier aber nicht. Insgesamt war es sehr entscheidend, welche Sorten die Winzer auf den Terrassen und Hängen angebaut haben - und wie gut die Pflanzen vor allem im April vor einem möglichen Erfrieren geschützt wurden.

Insgesamt können sich die meisten Winzer mit der bevorstehenden Qualität ihrer Weine aber zufrieden zeigen. Viele warme Sommertage haben die Trauben bei ihrer Entwicklung und beim späteren Geschmack gut vorangebracht. Der Regen der letzten Wochen habe den Reben ebenfalls gut getan. Nun kommt es darauf an, dass zur Weinlese noch ein paar Sonnenstunden bleiben.

(fw)