Platz der Alten Synagoge, Gedenkbrunnen, Unibibliothek, © baden.fm (Symbolbild)

Dialogverfahren zwischen Stadt und jüdischen Gemeinden zum Erinnerungsbrunnen abgeschlossen

Gedenkbrunnen erhält beschriftetes Zonierungsband, Synagogenmodell und digitale Infostele

Eine endgültige Entscheidung über die Nutzung des Erinnerungsbrunnens am Platz der alten Synagoge wurde nach langjähriger Diskussion im Rahmen eines Dialogverfahrens zwischen dem Gemeinderat und den jüdischen Gemeinden in Freiburg getroffen. Am 12. November wird das gemeinsame Abschlussdokument, nach Vorberatung im Bau-, Kultur- und Hauptausschuss, präsentiert. Es soll die Beschlüsse der Diskussion vom 7. Mai dieses Jahres ergänzen und konkretisieren.

Planschende Kinder Grund für viele Diskussionen

Vorausgegangen war eine über zwei Jahre andauernde "Fehlnutzung", die am dortigen Erinnerungsbrunnen beobachtet werden konnte, so der Gemeinderat. Demnach sei das Wasserbecken ursprünglich als Ort der Erinnerung an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus vorgesehen. Dieses würdevolle Erinnern sei nicht mit der Art und Weise vereinbar, in der der Brunnen teilweise genutzt werde - beispielsweise als Planschbecken für Kinder. Aus diesem Grund wurde im Herbst 2017 das Dialogverfahren mit den beiden jüdischen Gemeinden fortgesetzt. Die Probleme am Platz der alten Synagoge sollten dabei erörtert und Verbesserungsvorschläge gemacht werden.

Neuerungen am Platz der alten Synagoge

Insgesamt sieben Gesprächsrunden wurden einberufen und diverse Möglichkeiten erarbeitet, die Geschichte des Ortes besser wahrnehmbar zu machen. Das beschlossene Maßnahmenpaket soll ein beschriftetes Zonierungsband, ein Modell der einstigen Synagoge und eine digitale Erläuterungsstele umfassen. Bereits im August 2019 wurden Piktogrammtafeln mit Verhaltenshinweisen am Brunnen aufgestellt.

Seit Eröffnung des Platzes und des dortigen Brunnens herrscht in der Stadt eine hitzige Diskussion darüber, wie der Brunnen zu nutzen sei. Auch die Kosten für das Maßnahmenpaket wurden erstmals veranschlagt. Sie belaufen sich auf rund 500.000 Euro. Über die Freigabe der Mittel entscheidet der Gemeinderat ebenfalls am 12. November.

(br)