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DFL legt Bundesliga-Klubs Leitfaden für Spiele mit Zuschauern vor

Verschiedene Szenarien bei unterschiedlichem Infektionsgeschehen

Fußball vor Publikum: Was monatelang undenkbar Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat den Klubs aus erster und zweiter Bundesliga, Frauen-Bundesliga, dritter Liga, DFB-Pokal und den Nationalmannschaften am Mittwoch (16. Juli 2020) ein Konzept unterbreitet, das die Rahmenbedingungen definiert, unter denen Zuschauer zurück in die Stadien kehren dürfen.

41 Seiten umfasst der Leitfaden, der unter anderem maximale Zuschauerauslastungen und Maßnahmen zum Infektionsschutz beinhaltet. Die Regelungen darin sind jedoch nicht in Stein gemeißelt. Vielmehr dient das Dokument als Orientierungshilfe für die einzelnen Vereine. Diese müssen das Konzept individuell umsetzen, abhängig von den Gegebenheiten am jeweiligen Standort und dem dortigen infektionsgeschehen.

Gesundheitsbehörden haben das letzte Wort

Abgestimmt werden muss dieses Konzept mit den Gesundheitsbehörden vor Ort. Wichtig sei es unter anderem, die Zuschauerzahl so zu reduzieren, dass der Mindestabstand von 1,50 Meter sicher eingehalten werden kann. Stehplätze sollen nicht besetzt werden, Konzepte zur sicheren An- und Abreise müssen ausgearbeitet, ein Alkoholverbot im Stadion umgesetzt werden.

Auch der SC Freiburg arbeitet derzeit an einem Konzept, die DFL-Vorgaben umzusetzen. Auch in Freiburg möchte man ab September wieder vor Publikum spielen - mit reduzierter Zuschauerzahl.

Vor Saisonstart soll eine außerordentliche DFL-Mitgliederversammlung klären, welche Einschränkungen einheitlich geregelt werden sollen und welche die Vereine selbst umsetzen. Dazu zählen unter anderem Ticket-Kontingente für Gästefans und den Alkoholausschank.

Einlass unter verschiedenen Infektions-Szenarien

Zuschauer sollen nur ins Stadion dürfen, wenn es weniger als 35 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Einwohnern im jeweiligen Landkreis gibt. In diesem Fall gelten noch immer strenge Auflagen. Bei unter fünf Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner könne eingeschränkt zum Regelbetrieb zurückgekehrt werden. Infektionsketten sollen allerdings nachvollziehbar bleiben. Deshalb sollen bei der Ticketvergabe Name, Adresse und Kontaktmöglichkeiten - ähnlich einem derzeitigen Restaurantbesuch - erhoben werden. Die Corona-Warn-App zu installieren werde Besuchern empfohlen. Eine Auflage für den Stadionbesuch sei sie allerdings nicht.

Einbahnstraßenkonzepte innerhalb der Stadien, definierte Zeitfenster für den Einlass abgezählter Zuschauergruppen oder eine gesonderte Taktung des ÖPNV zum Stadion beinhaltet das Konzept darüber hinaus. Die DFL empfiehlt ferner, keine Tageskassen einzurichten, sondern alle Kartenverkäufe im Vorfeld online oder telefonisch zu regeln.

Weitere Bundesligaspiele im Schwarzwaldstadion

Der SC Freiburg hat angekündigt, zumindest die ersten Heimspiele der neuen Saison noch im Schwarzwaldstadion zu absolvieren und sich "gebührend und gemeinsam vom Stadion zu verabschieden", ehe der Sportclub in sein neues Stadion im Stadtteil Mooswald zieht.

(br)