Der SC Freiburg gastiert beim Aufsteiger Paderborn

Trainer Christian Streich warnt vor dem Aufsteiger aus Ostwestfalen

Erstes Auswärtsspiel für den SC Freiburg in der neuen Bundesliga-Saison. Gefordert werden die Breisgauer am Samstag vom Überraschungs-Aufsteiger SC Paderborn. Da sollte die Favoritenrolle eigentlich klar vergeben sein. Warum für SC-Trainer Christian Streich gerade dieses Spiel jedoch ein echter Test in Sachen Einstellung ist, erklärt er im Vorfeld der Partie bei den torgefährlichen Vollgas-Kickern, bei denen auch ein talentierter Freiburger die Fußballschuhe schnürt.

Lucas Höler vor dem Auswärtsspiel in Paderborn

Aufsteiger gegen Bundesligist - die Favoritenrolle scheint da klar verteilt. Geht es jedoch nach Christian Streich, so warnt der Fußballlehrer vor der Einstellung des Aufsteigers, dem der direkte Durchmarsch aus Liga drei ins Fußball-Oberhaus gelungen ist und dessen Trainer Steffen Baumgart mit der Aussage überraschte, in der Bundesliga den gleichen Offensivfußball spielen lassen zu wollen, der schon in der vergangenen Zweitligasaison den Erfolg brachte. "Mentalität ist wichtiger als Qualität", findet in diesem Zusammenhang auch SC-Trainer Streich, der vor dem großen Herzen warnt, mit dem die Paderborner ihre jeweiligen Gegner bearbeiten. Man müsse bereit sein "sich in Paderborn zu quälen", wolle man Zählbares aus Ostwestfalen entführen.

Amir Abrashi kennt den SC Paderborn

Der mutige Aufsteiger

Der Aufsteiger gilt als Wundertüte der Liga. Der SC Paderborn war die Offensivmaschine der zweiten Liga und stieg - sicherlich ein wenig glücklich - in die oberste Etage des deutschen Fußballs auf. „Sie schießen viele Tore, kassieren aber auch viele“, fasst Amir Abrashi vom Sportclub die Vorsaison des Gegners zusammen. Er ist einer von vier Akteuren (Abrashi, Alexander Schwolow, Christian Günter und Nicolas Höfler), die den Gegner aus der Aufstiegssaison 2015/16 kennen. "Da sollten sich auch Möglichkeiten für uns ergeben", so der albanische Nationalspieler.

Und auch SC-Spieler Patrick Kammerbauer kennt den Gegner gut, denn die Klubs aus Freiburg und Paderborn verbindet mehr, als nur das SC im Namen. Die Konstellation mit Kammerbauer ist dabei durchaus kurios, absolvierte der defensive Mittelfeldspieler doch am Mittwoch und Donnerstag unter SCP-Trainer Baumgart zwei Trainingseinheiten. Diese Konstellation birgt vermeintlich Brisanz, könnte der Mittelfeldspieler doch Interna aus den jeweiligen Mannschaften an den kommenden Gegner weitergeben. „So etwas kommt aber nicht vor“, erklärt Kollege Abrashi. Kommunikation über Trainingsinhalte gebe es keine. Und auch SC-Trainer Streich werde sich hüten, den jungen Akteur auszufragen. "Umgekehrt passiert das auch nicht, das gebietet schon der Anstand", findet Streich.

In Paderborn zum Nationalspieler gereift

Eine echte Erfolgsgeschichte schrieb darüber hinaus der Freiburger Mohamed Dräger in Paderborn, wo er seit vergangener Saison auf Leihbasis spielt und sich dort prächtig entwickelt. Der gelernte Offensivspieler wurde unter Baumgart zum Rechtsverteidiger umgeschult und brilliert in seiner neuen Rolle. Im Sommer zog er mit der tunesischen Nationalmannschaft beim Africa Cup in Ägypten ins Halbfinale ein. Dort war er über 120 Minuten mit der Manndeckung eines gewissen Sadio Mané vom FC Liverpool beschäftigt. Auch SC-Trainer Streich bescheinigt seinem Schützling eine gue Entwicklung. "Genau wie ich es mir für ihn erhofft habe", freut sich der Trainier für den 23-Jährigen. "Mo ist ein hervorragender Fußballer."

Eine weitere interessante Personalie, die zuletzt durch die Medien geisterte, ist jene von Abwehrchef Dominique Heintz. Der wurde von einer großen Tageszeitung als Wunschkandidat von Bayer 04 Leverkusen gehandelt. Bestätigt wurde das Gerücht bislang von keiner Seite, SC-Trainer Christian Streich wisse von nichts.

Den Schwung vom Mainz-Spiel mitnehmen

Ohnehin konzentriert man sich beim Sportclub einzig und allein auf die bevorstehende Aufgabe beim unberechenbaren Aufsteiger, von dem Streich "vier, fünf Heimspiele gesehen" habe, wie er erzählt. "Um gegen Paderborn zu bestehen, kommt es auf die richtige Haltung an. Wenn die nicht zu hundert Prozent stimmt, werden wir dort nicht bestehen", so der Trainer. Der Gegner habe immerhin die Euphorie des Aufsteigs im Rücken. Doch auch der SC Freiburg kann auf einen gelungenen Saisonstart zurückblicken und täte gut daran, diesen Schwung mit zum anderen SC zu nehmen. Am Samstag (15.30 Uhr) ist Anspiel in Paderborn.

(br)