Das Gesundheitsministerium hatte die Prüfbehörde im Juni hinzugezogen, als erste Verdachtsmomente aufgekommen sind
Auf ihrer Suche nach schwarzen Schafen bei Anbietern von Corona-Schnelltest ist die Prüfgesellschaft DEKRA an verschiedenen Stellen in Baden-Württemberg fündig geworden. Die Kontrolleure haben dabei diesmal vor allen Dingen Mängel bei der sachgerechten Entsorgung der Abfälle und bei der Datenverarbeitung aufgedeckt, heißt es in einem Zeitungsbericht am Donnerstag (19.08.2021).
Die Teststationen dürfen die eingesammelten persönlichen Daten der Testwilligen nur eine bestimmte Zeit lang aufbewahren und müssen sie danach vernichten. Von insgesamt 82 überprüften Anbietern im gesamten Südwesten haben sich 74 an die gesetzlichen Fristen dafür gehalten. Ein Beschwerdemanagement gibt es laut Gesundheitsministerium nur in 64 der Testzentren.
Viele Anbieter mussten in den letzten Wochen bereits nachbessern
Die Behörde hatte im Juni die DEKRA eingeschaltet, weil landes- und bundesweit immer mehr Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Betrieb von Corona-Schnellteststationen an die Öffentlichkeit gelangt waren.
Die Gesundheitsämter hatten daraufhin die Stellen mit den größten Mängeln vereinzelt geschlossen. Für Schlagzeilen gesorgt hatten damals auch massive Datenschutzverstöße, etwa, weil die Testergebnisse ohne Verschlüsselung als E-Mail verschickt wurden oder die Sicherheitsmaßnahmen viel zu leicht durch simples Raten zu überwinden waren.
Eine gemeinsame Recherche verschiedener Zeitungen und Rundfunksender hatte Ende Mai außerdem den Verdacht von Testbetrug im großen Stil ans Tageslicht befördert. Die abgerechneten Tests mehrerer Teststationen, die die Reporter unter Beobachtung hatten, überstiegen demnach den tatsächlichen Besuchern an den einzelnen Tagen deutlich.
dpa / (fw)