Labortest, Untersuchung, Probe, Coronavirus, © Bernd Thissen - dpa (Symbolbild)

Das Coronavirus hat jetzt nachweislich Südbaden erreicht

Einer der Patienten stammt direkt aus Freiburg, die anderen beiden kommen aus dem Umland

Das neuartige Coronavirus 2019-nCoV ist in der Region angekommen. Das Robert-Koch-Institut bestätigt am Donnerstagabend (27.02.2020) unter anderem vier neue Infektionen mit dem Erreger in Baden-Württemberg, drei davon in Südbaden. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden handelt es sich um zwei Frauen und einen Mann aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und dem Freiburger Stadtgebiet.

Sie waren in der vergangenen Woche auf einer Geschäftsreise in München unterwegs und müssen dort Kontakt mit einem anderen Teilnehmer des Business-Meetings aus Italien gehabt haben. Dieser hatte am letzten Donnerstag (20.02.2020) erste Symptome verspürt und wurde inzwischen positiv auf das Virus getestet. Insgesamt hatte der Mann nach Erkenntnissen der Ämter bei dem Treffen mit 13 anderen Menschen zu tun.

Bis zum Nachmittag hatte es keine Hinweise auf eine mögliche Infektion gegeben

Das für Gesundheit im Südwesten zuständige Sozialministerium in Stuttgart hatte die drei anderen Mitarbeiter daraufhin in kürzester Zeit als Kontaktpersonen des Italieners ausfindig gemacht und Schnelltests in die Wege geleitet. Weil bei ihnen ebenfalls der Erreger nachgewiesen werden konnte, befinden die drei sich jetzt isoliert in einer Klinik zur weiteren Behandlung.

Der andere bestätigte neue Fall aus Baden-Württemberg stammt aus dem Landkreis Böblingen. Er steht in direktem Kontakt zu einem bereits bekannten 25-jährigen Patienten aus dem Landkreis Göppingen, über den schon bundesweit am Dienstag berichtet wurde.

Erst am Nachmittag hatten die Gesundheitsämter in Freiburg nach einer vorsorglichen, freiwilligen Firmenschließung im Industriegebiet Haid auf baden.fm-Anfrage noch Entwarnung gegeben und betont, dass es bisher keine konkreten Verdachtsfälle oder bestätigten Infektionen in der Stadt gibt. Die Lage hat sich damit nun innerhalb schnellster Zeit geändert.

Kita-Betreuerin aus Basel ebenfalls mit dem Virus infiziert

Auch im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet konnten Mediziner jetzt eine erste Infektion vorläufig nachweisen. Im Kanton Basel-Stadt hat sich eine junge Kita-Betreuerin angesteckt, die aus Mailand zurückgekehrt war und dann an ihrem Arbeitsplatz erkrankt ist. Um sie kümmern sich gerade Spezialisten des Uniklinikums in Basel. Es gehe ihr den Umständen entsprechend gut, schreibt das Gesundheitsdepartement am Donnerstagabend in einer Medienmitteilung. Ein abklärender Vergleichstest aus Genf steht in diesem Fall noch aus.

Weil die Frau über ihren Beruf mit Kinder nund Kleinkindern in Riehen zu tun hatte, prüfen die Behörden jetzt mögliche Kontakte zu den Familien der Einrichtung. Dort werden normalerweise rund 100 Kinder betreut. Weil in der Schweiz aber gerade noch Ferien waren, war nur ein Teil davon tatsächlich in den letzten Tagen auch anwesend. Die Kinder müssen nun vorsorglich 14 Tage in Quarantäne gesteckt werden.

Ebenfalls in Basel wurde auch ein zweiter Schweizer Patient positiv auf das Coronavirus getestet. Dieser hat seinen Wohnsitz aber in einem anderen Kanton, heißt es. Er war mit der erkrankten Kinderbetreuerin und weiteren Personen gemeinsam in Mailand.

Welche Vorsichtsmaßnahmen dabei helfen, eine mögliche Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, haben wir in einem separaten Onlineartikel für Sie zusammengefasst. Dort finden Sie auch Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema.

(fw) / dpa

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