Milka, Fake, Gewinnspiel, Phishing, Cyberkriminalität, Cyberkriminelle, Hacker, Schokolade, Osterkörbe, Geschenkkörbe, © Pixabay / Sicher-Stark (Collage)

Cyberkriminelle versuchen mit gefälschtem Milka-Gewinnspiel Daten abzugreifen

In vielen Messengerdiensten kursiert gerade die Masche mit angeblichen Schoko-Geschenkkörben vor Ostern

In WhatsApp-Gruppenchats und in mehreren sozialen Netzwerken machen kurz vor Ostern auch in Baden vermehrt gefälschte Gewinnspiele die Runde, mit denen Betrüger versuchen sensible Daten abzugreifen.

Das Fakecheck-Onlineportal Mimikama warnt aktuell vor einer neuen Maschen, bei der es um eine angebliche Verlosung von Geschenkkörben des Schokoladenherstellers Milka geht. Demnach soll Milka angeblich 5.000 kostenlose Osterartikel verschenken. Als Köder ist der Markenname Milka, eine lila Kuh und eine grüne Wiese mit einigen Schoko-Produkten in einem Körbchen abgebildet.

Um die gewinnen zu können, sollen die Nutzer auf einen Link klicken, der sie aber nicht zu Milka, sondern in Wirklichkeit auf eine russische Webseite führt. Davor warnt inzwischen auch Milka selbst.

Dort werden dann Kontakt- und Adressdaten abgefragt, die anschließend nach Einschätzung des IT-Sicherheitsexperten und Ethical-Hackers Ralf Schmitz von der Initiative "Sicher-Stark" in dubiosen Kanälen im Darknet landen können. Die viel größere Gefahr geht aber beim Klick auf solche Links von Malware und Viren aus, die es neben Computernutzern auch auf Android-Smartphones abgesehen haben.

Nicht auf den Link klicken und keinesfalls persönliche Daten eintragen

Dort geht es nach Einschätzung der IT-Experten von Lab52 und Bleeping Computer vor allem um Spionage. Die Malware holt sich unbemerkt vom Nutzer die Berechtigungen, um auf Daten die den Standort, die Kamera oder auch die Audioeinstellungen zugreifen zu können.

Außerdem ließen sich theoretisch auch WLAN-Zugänge oder SMS auslesen. Im schlimmsten Fall kann das Gerät von den Cyberkriminellen übernommen werden. Dann hätten die Angreifer Zugriff auf gespeicherte Passwörter, Galerie-Bilder, Nachrichten und damit vielleicht auch Online-Banking-Zugänge. Alternativ kann der Hacker auch unbemerkt im Hintergrund auf dem Gerät bleiben und abwarten, bis zum Beispiel Banking-Passwörter eingegeben werden.

Experten von Mimikama gehen außerdem davon aus, dass arglose User auch über solche gefälschten Gewinnspielseiten in teure Abofallen gezogen werden könnten. Wer kann, sollte bei solchen angeblichen Gewinnspiel-Aufrufen gerade in Gruppenchats immer skeptisch sein und überprüfen, ob sich auch wirklich der Anbieter dahinter verbirgt, der er vorgibt zu sein.

Im konkreten Fall könnten beispielsweise Grammatikfehler wie "Kostenlosen Oster-Geschenkkörben" anstatt "Kostenlose Oster-Geschenkkörbe" ein Anhaltspunkt für den Betrugsversuch sein. Und die URL führt auch nicht auf die offizielle Milka-Webseite, selbst wenn die Verfasser diesen Anschein erwecken wollen.

Wer bereits auf einen entsprechenden Link geklickt hat, sollte dort auf keinen Fall irgendwelche privaten Daten eintragen und zumindest unbedingt ein Virenschutzprogramm aktivieren.

(fw)