Corona in BW kein Sorgentreiber mehr

Erstmalig haben sich  alle privaten Radiosender im Südwesten - darunter baden.fm - zusammengeschlossen, um gemeinsam über den gesamten Herbst und Winter ein gesellschaftliches Stimmungsbarometer zu erstellen. Der erste Baden-Württemberg-Report mit über 1000 Interviews zeigt im September erstaunliche Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede in der Einschätzung der Bevölkerung zur aktuellen Lage, zu ihren Sorgen und wie sie mit den Krisen umgehen wollen.

Die deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten sowie eine hohe Inflation macht den Baden-Württembergern deutlich mehr Sorge als Krieg oder Corona.

Allerdings sagen nur 8% der Menschen in der Region, dass die Hilfspakete des Bundes und des Landes finanziell ausreichend sind und sie wirklich entlasten. Eines der Hauptprobleme der politischen Maßnahmen ist, dass zwei Drittel sagen, sie verstehen die Maßnahmen gar nicht, die in Berlin beschlossen werden.

Dies ergab der 1. Baden-Württemberg-Report. Dieses neue gesellschaftliches Stimmungsbarometer ist eine Initiative von baden.fm und aller privaten Radiosender in Baden-Württemberg.

Seit Anfang September werden regelmäßig monatlich 1.000 Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger in einer repräsentativen Studie durch das Marktforschungsinstitut KANTAR, unter anderem nach den aktuellen Sorgen-Treibern, sowie ihrer Zufriedenheit mit der Arbeit der Bundesregierung befragt.

85 Prozent der Befragten geben an, die steigenden Lebenshaltungskosten seien der größte Sorgentreiber. Es folgen die Inflation, die steigenden Energiekosten und der Ukraine-Krieg. Immerhin noch 60 Prozent meinen, wir sollten die Klima-Krise nicht vergessen.

Jeder zweite, und sogar 60 Prozent der Frauen, fürchten sich vor sozialen Unruhen im Land.

Corona liegt mit nur noch 26 Prozent auf dem letzten Platz der Sorgentreiber.

Der Baden-Württemberg-Report zur gesellschaftlichen Stimmung im Land zeigt aber auch, wie unterschiedlich Männer und Frauen sparen wollen: So wollen über 70 Prozent - sowohl Männer wie auch Frauen - weniger ins Restaurant oder ins Café gehen.

Während allerdings Frauen auch deutlich weniger Renovierungsprojekte in den eigenen vier Wänden in Angriff nehmen wollen, denken Männer schon darüber nach, wie das zuhause mit Solarzellen und Wärmepumpen aufgerüstet werden könnte.

Schlechte Nachrichten für alle Gastronomen und Kneipenwirte. Die Folgen der Pandemie sind gerade überstanden, da sagen 74 Prozent aller Befragten, sie werden diesen Herbst beim Weggehen sparen. Weniger Restaurant- und Cafebesuche steht bei allen Baden-Württembergern auf Platz 1 der Einsparideen. Die unter 30-Jährigen wollen beim Klamotten kaufen genauso sparen wie beim Weggehen. Die über 30 Jährigen wollen diesen Herbst insgesamt weniger unternehmen, mehr zu Hause bleiben und selber kochen und in der Freizeit und beim Urlaub sparen.

Größter Sorgentreiber bei den Männern ist die Inflation, bei den Frauen die Energieversorgung und die steigenden Lebenshaltungskosten.
Bei der Möglichkeit zu sparen, nennen die meisten Gas und Strom, gefolgt von weniger Autofahren. Dann sagen vor allem die Frauen, dass sie eher kälter duschen als auch noch aufs Reisen zu verzichten
Interessant ist der Trend bei den Jüngeren - die unter 30 Jährigen wollen offenbar lieber frieren als bei den Streaming-Abos sparen.

Keyfacts des Baden-Württemberg-Report finden Sie hier zum download:

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