Stau, Verkehr, Frühling, Autos, © Patrick Seeger- dpa (Symbolbild)

CO2-Ausstoß in Freiburg sinkt weiter – aber nicht schnell genug

Trotz einiger Klima-Errungenschaften sei gerade auf den Straßen der Stadt noch immer zu viel los, heißt es

Obwohl die Stadt Freiburg auch in den letzten Jahren weiterhin gewachsen ist, bleiben die klimaschädlichen CO2-Ausstöße auf einem reduzierten Niveau. Das geht aus der neuen Klimaschutzbilanz der Stadt für die Jahre 2017 und 2018 hervor, die am Montag (26.04.2021) im Rathaus vorgestellt wurde.

Im Vergleich zum Jahr 1992 hat jeder einzelne Bürger in Freiburg seine Kohlendioxid-Emissionen demnach im Schnitt um 37 Prozent gesenkt. Das hört sich auf den ersten Blick positiv an, entspricht aber in etwa bereits den Ergebnissen der vorigen Jahre.

CO2-Emissionen: Rückgang von 1,4 Prozent anstatt 8 Prozent

Auch bei der Gesamtmenge des ausgestoßenen CO2 hat sich nur wenig getan.  Durchschnittlich war der Wert pro Jahr immer um 1,4 Prozent gesunken. Notwendig wären für die in Zukunft vereinbarten Ziele aber mindestens acht Prozent.

Die Stadtverwaltung geht deshalb davon aus, dass es erhebliche weitere Anstrengungen braucht, um das gesetzte Ziel einer klimaneutralen Großstadt bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Außerdem sieht die Behörde ihren Spielraum begrenzt. Freiburgs neue Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit richtet dazu eine Forderung an die Entscheidungsträger in höheren politischen Ebenen:

Mit dem Klimaschutzkonzept und dem Klima- und Artenschutzmanifest hat der Gemeinderat eine wichtige Weichenstellung in Richtung klimaneutraler Kommune beschlossen. Das Erreichen unserer Ziele im Klimaschutz hängt davon ab, dass wir als Stadt die darin beschlossenen Maßnahmen konsequent und entschlossen umsetzen. Doch als Stadt retten wir das Klima nicht allein. Wir brauchen deutlich bessere Rahmenbedingungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene.

Dazu gehört nach ihrer Sicht ein schnellerer Kohleausstieg, bessere Förderbedingungen für Erneuerbare Energien, die energetische Ertüchtigung von Gebäuden oder ein höherer CO2-Preis, um beim Klimaschutz schnell voranzukommen.

Kein Rückgang, sondern Anstieg der Kohlenstoffdioxid-Ausstöße im Verkehrssektor

Innerhalb von Freiburg bereitet vor allem das Thema Verkehr der Bürgermeisterriege weiterhin Sorgen. In diesem Bereich ist der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß seit 1992 sogar mit 1,1 Prozent leicht angestiegen. Das liegt nicht nur an einer neuen Berechnungsgrundlage, die nach dem großen Abgasskandal realistischere Verbrauchswerte bei den Fahrzeugen miteinbezieht.

Auch insgesamt seien inzwischen viel mehr Autos, Motorräder und Lastwagen auf Freiburgs Straßen unterwegs als noch vor 30 Jahren. Das entspricht allerdings auch dem bundesweiten Trend und im Vergleich dazu steht Freiburg noch deutlich besser da:

Anders als in vielen vergleichbaren Großstädten legen die Bewohner Freiburgs ihre täglichen Wege größtenteils mit dem Fahrrad, zu Fuß oder dem öffentlichen Nahverkehr zurück. Dafür landet die Breisgaumetropole auf einem bundesweiten Spitzenplatz.

Die Stadt gilt außerdem als ziemlich fahrradfreundlich und baut ihr ÖPNV-Angebot noch immer aus. Gleichzeitig werden aber immer mehr Fahrzeuge zugelassen und auch der Güterverkehr auf den Straßen hat spürbar zugenommen, heißt es in der neuen Klimaschutzbilanz.

(fw)