Chancenlose Wölfe unterliegen Kaufbeuren zuhause 0:4

Vor 2531 Zuschauern zeigt der EHC Freiburg seine schwächste Saisonleistung - Sonntag geht es weiter

0:4 Tore, 22:36 Schüsse und ein Spiel zum Vergessen: So lautet die Bilanz des EHC Freiburg aus dem Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren am Freitagabend. Über 60 Minuten fehlte den Wölfen jeglicher Zugriff, während die intelligent auftretenden Allgäuer dem Rudel mit hoher Effizienz und viel Energie den Schneid abkauften.

Es hat nichts gepasst."

"Ich glaube, wir waren in allen Belangen nicht gut genug." So fasste EHC-Verteidiger Marvin Neher die Partie seiner Wölfe gegen starke Allgäuer zusammen. "Es hat nichts gepasst." Tatsächlich lief nur wenig zusammen für die Freiburger Puckjäger, die einem in allen Belangen überlegenen Gegner an diesem Freitagabend kaum etwas entgegen zu setzen hatten.

EHC-Verteidiger Marvin Neher nach der 0:4-Niederlage gegen den ESV Kaufbeuren

Jake Ustdorf bestreitet erstes Spiel für die Wölfe

Ohne die Angreifer Tobias Kunz und Christian Neuert ging es für die Wölfe aufs Eis, dafür mit einem Debütanten im EHC-Dress: Neuzugang Jake Ustdorf, der unter der Woche von den Lausitzer Füchsen in den Breisgau gewechselt hatte, machte sein erstes Punktspiel als Teil des Rudels und wusste dabei läuferisch zu überzeugen. Seinen Stempel konnte jedoch auch er dem Spiel nicht aufdrücken, ebenso wenig wie seine neuen Teamkollegen. Der einzige Freiburger in Normalform war Torhüter Ben Meisner, der schlimmeres verhinderte.

Die Gäste übernehmen rasch das Kommando

Dabei starteten die Mannen von Trainer Peter Russell gut ins Spiel, wenngleich die erste dicke Chance an Gästespieler Jere Laaksonen ging, der bei seinem Alleingang an Meisner scheiterte (2.). Nach knapp drei gespielten Minuten musste der EHC-Goalie bereits das erste Mal hinter sich greifen. Nachdem ESVK-Spieler Daniel Oppolzer die Scheibe an der Bande erobert hatte, war es Florian Thomas, der Meisner keine Chance ließ. Das Tempo in der Anfangsphase war hoch, Chris Billich und Jake Ustdorf verbuchten auf Freiburger Seite erste gute Möglichkeiten.

Nach und nach übernahmen die Gäste jedoch die Kontrolle, störten die Freiburger schon im Spielaufbau und zwangen sie zu ungewohnt vielen Fehlern. Lange Zeit ließ auch der EHC nur wenig zu, bekam aber partout keinen Zugriff auf die Partie. Die Kaufbeurer hingegen verwalteten ihre Führung souverän und setzten Nadelstiche. Eine Taktik, die sich gegen Ende des zweiten Drittels auszahlte. Als Florin Ketterer gefährlich vom Kreis draufhielt stand Topscorer Sami Blomqvist goldrichtig, um den Abpraller zum 2:0 im Tor unterzubringen (37.). Nur knapp eine Minute später machte Oppolzer den Kaufbeurer Doppelpack perfekt und erhöhte auf 3:0.

Tor zählt nicht, Kaufbeuren antwortet postwendend

Ein kurzer Moment des Jubels dann im Schlussdrittel für die Freiburger, als Jannik Herm die Scheibe im Gedränge vor Gästekeeper Jan Dalgic - Stammtorhüter Stefan Vajs fehlte verletzt - ins Tor stocherte. Doch zu früh gefreut: Das Schiedsrichtergespann entschied zurecht auf Behinderung und gab den Treffer nicht (47.). Stattdessen wanderte Herm auf die Strafbank: Eine Überzahlsituation, die die Bayern prompt nutzten. Ein schön gespielter Angriff, ein guter Pass von Joseph Lewis auf Antti Kerälä, und die Scheibe zappelte ein weiteres Mal hinter dem chancenlosen Meisner im Netz (47.).

Sonntag gastiert der EHC Freiburg bei den Eispiraten Crimmitschau

Trotz eines gebrauchten Abends für die Wölfe machten die Fans in den Schlussminuten noch einmal Stimmung und bekundeten ihre Solidarität mit der Mannschaft. Der Ausrutscher sei dem Rudel verziehen, das noch immer zu den Überraschungsteams der Saison zählt. Am Sonntag haben die Freiburger die Gelegenheit, ihren Ausrutscher vor heimischer Kulisse wieder gutzumachen. Ab 17 Uhr geht es beim Tabellenzwölften Crimmitschau wieder bei null los und um drei Punkte.

(br)