Staufen, Pfadfinder, Missbrauch, Prozess, Landgericht, Freiburg, © Patrick Seeger - dpa

Catalin C. steht wegen weiterem Mord in Österreich vor Gericht

Gegen den verurteilten Mörder einer 27-Jährigen in Endingen wird wegen weiterem Tötungsdelikt verhandelt

Catalin C., der zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilte Vergewaltiger und Mörder einer 27-Jährigen in Endingen im Jahr 2014, muss sich am Dienstag (9. Juni 2020) im österreichischen Innsbruck wegen eines weiteren Mordes verantworten. Der 43-jährige rumänische Fernfahrer soll in Kufstein eine 20-jährige Studentin getötet haben. Angesetzt ist ein Prozesstag.

Sicherungsverwahrung nach abgeleisteter Haftstrafe?

Im Dezember 2017 war Catalin C. wegen der Tat in Endingen zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Schuldig gesprochen wurde er des Mordes und der schweren Vergewaltigung. Worüber das Gericht in Freiburg allerdings erneut entscheiden muss, ist eine mögliche Sicherungsverwahrung. Hier könnte sich auch das Urteil in Österreich mitentscheidend auswirken. Der Mord an der österreichischen Studentin geschah bereits im Jahr 2014. In beiden Fällen brachten DNA-Spuren die Ermittler auf C.'s Spur.

Das Landgericht Freiburg stellte seinerzeit die besondere Schwere der Schuld fest - darauf stützend, dass C. schon einmal getötet habe. Beide Fälle sind folglich miteinander verwoben. Auch ein Psychiater aus Tübingen, dem C. die Tat in Kufstein gestanden haben soll, ist als Zeuge geladen. Als Gutachter hatte er dem Angeklagten im Rahmen des Endinger Prozesses eine hochgradig ungünstige Gefährlichkeitsprognose erteilt - sprich: Weitere Taten seien wahrscheinlich, käme C. wieder auf freien Fuß.

Verurteilung möglich, doch keine zusätzliche Strafe

Da der Angeklagte bereits zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde, kann das Gericht in Innsbruck keine weitere Strafe auf die bereits verhängte aufrechnen, so sieht es das österreichische Recht vor. Hinsichtlich einer möglichen Sicherheitsverwahrung in Deutschland könnte ein Schuldspruch jedoch ausschlaggebend werden.

Eigentlich hätte der Prozess in Innsbruck bereits im März beginnen sollen - dann kam die Corona-Pandemie dazwischen.

(br)