Im Tarifstreit beim öffentlichen Nahverkehr ruft die Gewerkschaft ver.di zu Warnstreiks auf
Weil die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Mitarbeiter zu einem Warnstreik aufruft, müssen Fahrgäste der SWEG-Busse in der Ortenau am kommenden Freitag (01.04.2022) mit massiven Einschränkungen rechnen. Die Busfahrer und anderen Beschäftigten der betroffenen Busleitstellen in Lahr, Schutterwald und Kehl werden voraussichtlich zwischen 4:20 Uhr und 10 Uhr ihre Arbeit niederlegen. Am Busbetriebshof in Lahr soll es dafür um 8 Uhr eine zentrale Streikkundgebung geben.
Die Folge sind ausfallende Busverbindungen in der Ortenau, sowie im nördlichen Kreis Emmendingen, vor allem im morgendlichen Berufsverkehr sowie bei den Schulbussen vor dem Unterrichtsbeginn. Aber auch nach 10 Uhr kann es weiterhin zu Verspätungen und vereinzelten Ausfällen kommen, warnt die Gewerkschaft. Diese habe nach eigener Auskunft die betroffenen Schulen im Ortenaukreis rechtzeitig darüber informiert.
Die SWEG hat angekündigt, dass sie versuchen wird ein Grundangebot für ihre Fahrgäste aufrecht zu erhalten. Trotzdem rechnet auch das Verkehrsunternehmen damit, dass während des Streiks die allermeisten Verbindungen ausfallen werden. Wer kann, sollte als Fahrgast während dieser Zeit also auf andere Verkehrsmittel ausweichen, so der Rat der SWEG.
Streiks sollen im April noch deutlich ausgeweitet werden
Hintergrund des Warnstreiks ist die dritte Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen. Diese waren vor einer guten Woche ohne konkretes Ergebnis geendet. Die Gewerkschaft hatte für die rund 6.000 Beschäftigten eine Lohnerhöhung von sieben Prozent gefordert. Die Arbeitgeber hatten drei Prozent angeboten. Darüber hinaus ging es um eine mögliche Anhebung der Vergütungen für Azubis.
Um den Druck weiter zu erhöhen, kann es ab Anfang April zu verstärkten Warnstreiks beim öffentlichen Nahverkehr kommen und dann auch bundesweit, so die Ankündigung von ver.di-Südbaden-Geschäftsführer Reiner Geis. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 26. April angesetzt.
(fw)