Bereits zur Einweihung des Platzes Anfang August hatten sich viele mehr Erläuterungen zu seiner Geschichte gewünscht

Der Gedenkbrunnen am Platz der Alten Synagoge soll bis Ende Oktober provisorisch mit Infotafeln ausgestattet werden, auf denen die Geschichte der namensgebenden zerstörten Synagoge zu lesen ist. Das hat der Freiburger Hauptausschuss unter Leitung von Oberbürgermeister Dieter Salomon beschlossen, nachdem entsprechende Bitten auch aus den jüdischen Gemeinden an die Stadtverwaltung gedrungen waren.

Gedenktafel im Wasser wird zu oft übersehen

Besucher des Platzes würden die historische Gedenkplatte im Brunnen momentan viel zu leicht übersehen heißt es. Mit Hilfe von Erläuterungsschildern sollen die Menschen leichter ein Bewusstsein für die historische Bedeutung des Platzes im Freiburger Stadtzentrum entwickeln. Wie genau das ganze aussehen soll, das soll nun gemeinsam mit den Betroffenen geklärt werden.

Eine Namensänderung lehnt das Freiburger Rathaus hingegen ab. Für eine bessere Erinnerungskultur hatte es den Vorschlag gegeben, das Gelände in "Platz der zerstörten Synagoge" umzubenennen. Die jüdischen Gemeinden und auch die angrenzende Universität hatten sich dagegen ausgesprochen.

Das jüdische Gotteshaus an der Stelle des heutigen Brunnens war bei der Reichspogromnacht 1938 angezündet und zerstört worden. Die meisten Mitglieder der Gemeinde hatte das Nazi-Regime anschließend festnehmen lassen. Viele von ihnen wurden später in das Konzentrationslager nach Dachau deportiert und dort ermordet.

(fw)