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Britische Mediziner haben den zweiten HIV-Patient geheilt

Der sogenannte "London-Patient" hat eine spezielle Stammzellentherapie bekommen

Durchbruch in der Virusforschung: Mediziner in London konnten einen Patienten von einer HIV-Infektion heilen. Er ist erst der zweite Mensch überhaupt.

Lange Zeit galt der sogenannte „Berlin Patient“ als einziger Mensch, der als geheilt von HIV galt. Umso erfreulicher ist es, dass englische Mediziner mit einer speziellen Therapie einen weiteren Erkrankten vom Aids-Erreger befreien konnten. Beim ihm ist etwa zweieinhalb Jahre nach Beendigung der Anti-HIV-Therapie kein funktionsfähiges HI-Virus mehr nachweisbar, so die Forscher. Der Patient, der neben HIV eine Blutkrebserkrankung hatte, hatte davor eine spezielle Stammzellspende erhalten. In der Fachzeitschrift "The Lancet HIV" betonen die Forscher, dass die Stammzelltherapie eine Hochrisikobehandlung sei, die für die meisten HIV-Patienten nicht infrage komme.

Bei den beiden geheilten Patienten wurde durch eine Stammzellentherapie das Immunsystem neu aufgebaut. Der Stammzellspender hatte dabei jeweils eine seltene Mutation, die ihn immun gegen HIV macht. Die Wissenschaftler fanden in einigen Proben der Geheilten zwar noch Teile des Erbguts von HI-Viren, gehen aber davon aus, dass es sich dabei um „fossile“ DNA-Stränge handelt. Ihre erhobenen Daten, wie etwa die stark zurückgegangene Anzahl HIV-spezifischer Antikörper, wiesen darauf hin, dass das Virus aus dem Körper des Patienten verschwunden sei, schreiben die Forscher.

Eine grundsätzliche Heilung von AIDS, das vom HI-Virus ausgelöst wird, ist bis heute grundsätzlich nicht möglich. Allerdings kann es mit speziellen Medikamenten in den Griff bekommen und der Ausbruch von AIDS langfristig verhindert werden. Rund 38 Millionen Menschen sind weltweit mit HIV infiziert.

(dpa/dk)