110, Notruf, Polizei, © Pixabay (Symbolbild)

Betrüger geben sich am Telefon in Südbaden erneut als Polizisten aus

14 Mal haben es die Unbekannten bei Telefonnummern in Freiburg probiert - bisher ohne Erfolg

Die Polizei warnt im Großraum Freiburg aktuell vor betrügerischen Anrufen durch falsche Polizeibeamte. Mindestens 14 Mal haben es die Kriminellen am Mittwoch (07.04.2021) innerhalb eines Tages bei Freiburger Telefonnummern versucht. Einen weiteren Fall haben Betroffene aus Maulburg im Kreis Lörrach gemeldet. Weil bisher unklar ist, ob die Betrüger noch mehr Menschen angerufen haben, sollen sich mögliche Geschädigte über den Notruf 110 bei der Polizei melden.

Bei keinem der Versuche ist es diesmal tatsächlich zu einer Übergabe von Geld oder Wertsachen gekommen. Trotzdem sollten die Menschen in der Region vorsichtig sein - auch in den benachbarten Landkreisen rund um Freiburg.

Die Betrugsmaschen: Falscher Polizeibeamter, Enkeltrick oder Schockanrufe

Die Betrugsmasche selbst ist zwar vielen bereits bekannt, aber scheinbar immer noch verbreitet: Ein Anrufer gibt sich am Telefon als Polizist aus und behauptet, dass es in der Nachbarschaft Einbrüche gegeben habe und dabei Notizzettel mit der Anschrift der Angerufenen entdeckt wurden. Unter dem Vorwand angeblicher Sicherheitsbedenken fragen die Unbekannten dabei oft nach Wertsachen und den grundsätzlichen Vermögensverhältnissen.

In vielen Fällen werden dann Termine vereinbart, in der ein angeblicher Zivilbeamter den teuren Schmuck, das angesparte Bargeld oder die Wertanlagen in Sicherheit bringen soll. In Wirklichkeit verschwinden die Betrüger dann aber damit.

Gerade seit Beginn der Corona-Pandemie machen sich die Täter auch die Verunsicherung vieler Menschen zunutze und setzen ihr Gegenüber mit teils schockierenden Geschichten zusätzlich unter Druck. Oft nutzen sie bei ihren Anrufen auch einen technischen Trick, um auf dem Telefondisplay ihrer Opfer die Nummer "110" erscheinen zu lassen.

Echte Beamte würden niemals von dieser Notrufnummer aus anrufen, warnt das Polizeipräsidium Freiburg und gibt folgende Verhaltenstipps:

  • Seien Sie achtsam, wenn Sie am Telefon oder Computer nach hohen Geldbeträgen oder sonstigen Wertsachen gefragt werden. Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
  • Die Polizei und Bankinstitute fragen Sie nie nach Wertsachen oder Geldbeträgen. Beenden Sie umgehend das Gespräch und rufen sie die echte Polizei unter 110 an.
  • Seien Sie gewiss: Ärzte verlangen für angeblichen Notbehandlungen im Zusammenhang mit Corona keine Bezahlung.
  • Warnen Sie als Sohn, Tochter, Enkel etc. insbesondere Ihre älteren Angehörigen vor den aktuellen Betrugsmaschen. Treffen Sie innerhalb Ihrer Familie Absprachen.
  • Enkeltrick/Schockanruf: Wird Ihnen mitgeteilt, ein naher Verwandter oder Bekannter befinde sich in einer Notlage (Unfall mit Todesfolge verursacht, Immobilienkauf, Autokauf etc.), beenden Sie das Gespräch und nehmen Sie umgehend Kontakt zu der von den Anrufern genannten Person auf, um den Sachverhalt zu klären.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf. Beim geringsten Verdacht rufen Sie bitte sofort Ihre Polizei über die kostenlose Notrufnummer 110.

In allen dieser Fälle sollten Betroffene sofort die echte Polizei informieren, damit die Ordnungshüter auch entsprechend schnell auf solche Betrugsanrufe reagieren können.

(fw)