Zugunglück, Auggen, Rheintalbahn, Bergungsarbeiten, © Patrick Seeger - dpa

Bergungsarbeiten nach tödlichem Bahnunfall bei Auggen sehr schwierig

Mit Spezialmaschinen versuchen die Einsatzkräfte die tonnenschweren Trümmer von den Gleisen zu räumen

Am Tag nach dem tödlichen Unfall eines Güterzuges der so genannten "Rollenden Landstraße" auf der Rheintalstrecke bei Auggen rechnen die Einsatzkräfte mit sehr schwierigen und zeitintensiven Bergungsarbeiten.

Kräne und Spezialmaschinen sind seit dem Vormittag dabei, die schweren Trümmer der herabgestürzten Brückenbauteile von den Schienen zu bewegen, um dann auch die völlig zerstörte Lok und die entgleisten Waggons von der Strecke holen zu können. Allein die große Betonplatte, in die der Zug am Abend gekracht war, wiegt mehr als 100 Tonnen.

Bahnverkehr bei Auggen voraussichtlich bis Montag nicht möglich

Gleichzeitig untersuchen Spezialisten der Kriminalpolizei Freiburg und des Landeskriminalamtes weiter das Wrack und seine Umgebung, um den genauen Hergang des Unfalls rekonstruieren zu können. Für die Spurensuche bleibt der Unglücksort bis auf Weiteres gesperrt. Voraussichtlich bis Montag können keine Fern- oder Nahverkehrszüge mehr die Strecke zwischen Freiburg und Basel passieren. Und auch der Güterverkehr steht vor Ort still. Für Fahrgäste hatte die Deutsche Bahn im betroffenen Abschnitt bereits in der Nacht einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Zugunglück, Auggen, Rheintalbahn, Bergungsarbeiten, © Patrick Seeger - dpaZugunglück, Auggen, Rheintalbahn, Bergungsarbeiten, © Patrick Seeger - dpaZugunglück, Auggen, Rheintalbahn, Bergungsarbeiten, © Patrick Seeger - dpa

Bisher gehen die Ermittler davon aus, dass sich von einer Brücke, die kurz vor dem Abriss stand, die tonnenschwere Betonplatte gelöst haben muss und vor den herannahenden Zug auf die Gleise stürzte. Wie genau das passieren konnte, ist noch nicht geklärt. Laut Deutscher Bahn hätten Arbeiter jetzt am Wochenende die Brückenkonstruktion zurückbauen sollen. Es gab auch schon Vorarbeiten. Ob diese in Zusammenhang mit dem Unfall stehen und falls ja, auf welche Art und Weise, ist Gegenstand der laufenden Untersuchungen.

Retter mussten einen Toten bergen und drei Verletzte versorgen

Der Zug war am Donnerstagabend gegen 19:30 Uhr in das Hindernis gekracht. Der 51-jährige Zugführer hat das Unglück nicht überlebt. Von den zehn Lastwagenfahrern an Bord eines Passagierwaggons wurde einer bei dem Aufprall eingeklemmt und musste anschließend mit schwereren Verletzungen ins Krankenhaus. Zwei andere haben leichtere Verletzungen erlitten, der Rest kam mit dem Schrecken davon. Durch die Wucht der Kollision hat es auch die aufgeladenen LKW auf den nachfolgenden Güterwaggons aufeinander geschoben.

Die Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel gilt als eine der wichtigsten Güterzuglinien Europas. Sie  verbindet Deutschland mit der Schweiz und Italien und ist eine der meistbefahrenen Bahnstrecken Europas.

(fw) / dpa

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