Beim EHC Freiburg gibt es zum Ende der Vorbereitung noch Baustellen

Wölfe gehen mit Erfolgserlebnis in die neue Spielzeit in der DEL 2

Sein letztes Vorbereitungsspiel vor dem Saisonbeginn in der DEL 2 hat der EHC Freiburg mit 5:4 gegen Liga-Konkurrent EC Bad Nauheim gewonnen und damit bewiesen, dass er in der zweithöchsten deutschen Eishockeyliga mitspielen kann. Das neu formierte Wolfsrudel offenbarte in der Saisonvorbereitung noch so manche Baustelle, zeigte aber auch, welches Potenzial in der Mannschaft schlummert.

Am Freitagabend stieg das finale Testspiel der Saisonvorbereitung bei den Wölfen - und noch einmal wollte die Mannschaft von Neu-Trainer Peter Russell den 1114 Zuschauern in der altehrwürdigen Franz-Siegel-Halle beweisen, dass sie bereit für die anstehende Spielzeit ist. Zugast waren die Roten Teufel vom EC Bad Nauheim - und besonders für Sportvorstand Daniel Heinrizi war es ein besonderes Aufeinandertreffen, denn erst im April war der 34-Jährige aus dem Wetterauskreis an die Dreisam gewechselt. Die Wölfe selbst zeigten bei der DEL-2-Generalprobe eine wechselhafte Leistung und einen überragenden Schlussspurt, mit dem sie die Partie nach zwischenzeitlichem 1:3-Rückstand drehten.

Wölfe beweisen in der Schlussphase Moral und Herz

Die Führung für die Gäste fiel dabei unter tatkräftiger Mithilfe des Unparteiischen, der mit seinem Schlittschuh einen regelrechten Doppelpass mit den Bad Neuheimer Stürmern spielte und so den protestierenden Ben Meisner im EHC-Tor düpierte (3. Minute). In doppelter Überzahl glichen die Wölfe wenig später durch Rückkehrer Chris Billich aus (7.). Bestimmten die Gastgeber zu Beginn noch das Geschehen, verloren sie bald den Zugriff und gerieten mit fortlaufender Spieldauer zunehmend in Bedrängnis. Hinter der Bande wurde der sichtlich unzufriedene Wölfe-Trainer Peter Russell laut. Seine Mannen machten es aber auch nach der ersten Pause kaum besser und gerieten mit 1:3 in Rückstand. Erst der postwendende Anschlusstreffer von Nick Pageau eröffnete den furiosen Schlussspurt des Rudels.

Die Freiburger hatten Lunte gerochen und legten gleich mehrere Schippen drauf. Jozef Balej glich in Überzahl aus. Mit einer starken Einzelaktion entwischte Chris Billich alsbald mehreren Bewachern und drehte das Spiel (43.). Für die Vorentscheidung sorgte Cam Spiro, wieder in Überzahl, mit seinem zweiten Treffer (50.). Wenngleich die Hessen, nach einer strittigen Strafe gegen Wölfe-Crack Peter Spornberger, noch einmal auf 4:5 herankamen, hatten die Breisgauer ihre Comeback-Qualitäten unter Beweis gestellt - nicht zum ersten Mal in der Saisonvorbereitung.

Defensive steht, Angriss muss noch effizienter werden

Es war ein gelungener Abschluss des EHC, in einer Vorbereitung, in der Standortbestimmungen lange schwer fielen. Erst das Match gegen den EC Bad Nauheim zeigte, wie sich die Russell-Equipe gegen einen direkten Konkurrenten schlägt. Der Sieg vor heimischer Kulisse schuf bei den Fans jedenfalls noch einmal Vorfreude auf die neue Spielzeit. Innerhalb der Mannschaft müssen noch diverse Stellschrauben gedreht werden. Doch vieles gefällt schon jetzt: "Die Defensive steht, alle arbeiten gut nach hinten", meint beispielsweise Kapitän Philip Rießle. "In der Offensive müssen wir hingegen noch kaltschnäuziger werden und die Tore machen", findet der Leitwolf.

Über jeden Zweifel erhaben scheint Torhüter Ben Meisner, der in der Vorbereitung überwiegend starke Leistungen zeigte. Hinter der Nummer Eins im Freiburger Tor ist der EHC hingegen dünn besetzt. Im 20-jährigen Leon Meder wartet ein fähiger, auf Zweitliga-Niveau aber recht unerfahrener Goalie. Der 19 Jahre alte Louis Benzing ist ebenfalls noch unerfahren - zumal in den oftmals engen Testspielen meist Meisner das Tor hütete.

Mal nichts mit den Playdowns zu tun haben"

Das Powerplay der Freiburger ist noch wenig eingespielt, die neuen Spieler scheinen noch nicht zu 100 Prozent ins Spiel eingebunden. Die Freiburger Mannschaft ist jung, in ihr scheint aber auch jede Menge Potenzial zu schlummern. Das Ziel? "Es ist schwer, vor der Saison ein Ziel auszugeben", findet Rießle. "Aber wir haben in drei der letzten vier Jahre Playdowns gespielt. Es wäre schön, wien wir dieses Mal nichts damit zu tun hätten."

Das hieße, uner die besten zehn Mannschaften in der 14 Teams strken DEL 2 zu kommen. Ob dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt ist, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Los geht es am Freitag (13. September) mit einem Gastspiel bei den Lausitzer Füchsen in Weißwasser. Am Sonntag bestreiten die Wölfe dann ihr erstes Heimspiel gegen Meister Ravensburg.

(br)