Die Schäden an der Technik sind so groß, dass die Freibadsaison im kommenden Jahr ausfallen wird

In Kehl werden im kommenden Jahr alle Freibäder geschlossen bleiben. Diese traurige Nachricht musste Oberbürgermeister Toni Vetrano am Mittwochabend (15.12.2021) in der Gemeinderatssitzung verkünden. Nachdem das Schwimmbad in Kehl im Sommer wegen einer defekten Chlorgasanlage vorzeitig abgebrochen werden musste, sorgen jetzt auch beim Freibad im Stadtteil Auenheim technische Probleme für eine Schließung.

Die Betreiber haben an Schiebern und Rohrleitungen so viele undichte Stellen entdeckt, dass die Reparatur bis zum Start der Badesaison 2022 aus Sicht der Technischen Dienste Kehl nicht zu bewerkstelligen sein wird. Allein das wird voraussichtlich rund 1,2 Millionen Euro kosten. Darüber hinaus muss auch der Zustand der Beckenwände überprüft werden und das ist nur möglich, wenn dafür Bagger das Erdreich rund um Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken aufgraben.

Becken haben jeden Tag Unmengen an Wasser verloren

Die Schäden in Auenheim sind dabei so groß gewesen, dass an einem einzigen Tag bis zu 170.000 Liter Chlorwasser verloren gegangen sind, wobei der natürliche Verlust durch Verdampfung schon mitinbegriffen ist. Von neun Schiebern waren acht bei der letzten Überprüfung defekt. Zwei ausgebaute wiesen faustgroße Löcher durch Korrosion auf. In weiteren Bereichen haben die Kontrolleure Lochfraß an den Rohen festgestellt. Und auch an diesem Standort müssten Chlorgasanlage für die Desinfekton des Wassers, die Kinderrusche und das Sprungbrett dringend erneuert werden.

Beim anderen Freibad Kehl ist das schon gar nicht mehr möglich. Hier stuft die Stadtverwaltung die kaputte Technik bereits als nicht mehr sanierungsfähig ein. Damit wird es in der Stadt erst einmal kein funktionstüchtiges Freibad mehr geben. Oberbürgermeister Vetrano hat sich vor diesem Hintergrund dafür ausgesprochen, dass die Stadt das gestoppte Verfahren zum Bau eines neuen Kombi-Bad wieder aufnehmen sollte.

(fw)