Gendarmerie, Polizeihubschrauber, © Pixabay (Symbolbild)

Bei Straßburg gefundene Leiche wohl lange vermisste Studentin

Vergangene Woche hatte ein Pilzsammler in einem Wald bei Straßburg eine Leiche gefunden – dabei handelt es sich wohl um Sophie T.

Am Mittwoch (23.10) hatte ein Mann auf der Suche nach Pilzen eine Leiche in einem Waldstück nahe Straßburg entdeckt. An diesem Wochenende (25.-27.10) haben die französischen Behörden jetzt bekanntgegeben, dass es sich bei der Toten mit hoher Wahrscheinlichkeit, um die seit langem vermisste Studentin Sophie T. handelt. Eine DNA-Analyse deutet demnach auf die 20-Jährige, die im September 2018 verschwunden war, hin. Wirkliche Gewissheit soll es aber erst nach weiteren Untersuchungen in den nächsten Tagen geben.

Leichenfund stärkt Ermittlungen gegen Tatverdächtigen

Kurz nach dem Verschwinden der jungen Frau hatte die Straßburger Polizei den vorbestraften 59-jährigen Jean-Marc R. festgenommen und wegen Vergewaltigung gegen ihn ermittelt. Wegen fehlender Beweise konnte er allerdings nie verurteilt werden. Es wurde lediglich nachgewiesen, dass der Angeklagte, vor ihrem Verschwinden, mit Sophie T. telefoniert hatte. Außerdem wurden Blutspuren in seiner Wohnung gefunden, R. argumentierte aber, dass sich die 20-Jährige bei ihm in den Finger geschnitten hatte. Der Fund der Leiche rückt Jean-Marc R. erneut in den Focus der Ermittlungen, zum einen kennt er sich als Sohn eines Försters sehr gut in dem Wald aus, in welchem die Leiche gefunden wurde. Des Weiteren hatte sich sein Handy im betroffenen Zeitraum nahe dem Fundort eingeloggt.

Jean-Marc R. als gefährlich eingestuft

Seit Beginn der Ermittlungen wurde die Persönlichkeit des Angeklagten untersucht. Mehrere Medien berichten dabei von Testaten in Richtung einer kriminellen Gefahr. Der Anwalt der Familie von Sophie T., Me Gérard Welzer wählte, laut „L’Alsace“ klare Worte:

Jean-Marc R. a une personnalité perverse. C’est un menteur permanent.

„Jean-Marc R. hat eine perverse Persönlichkeit. Das ist ein ständiger Lügner.“

Die Verteidigung reagierte auf die neuen Vorwürfe vorerst zurückhaltend. Es hieß lediglich, die Einschätzungen des Angeklagten hätten sich nicht geändert.

 

mt