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Bauarbeiter sollen Geld für Pendelverkehr bekommen

IG Bau spricht von „verlorener Lebenszeit“

Bauarbeiter sind laut der Gewerkschaft IG BAU unter den Rekord-Pendlern in Südbaden. Bislang werden sie dafür nicht bezahlt. Die IG Bau fordert jetzt mehr Geld für die Pendler.

Der Arbeitstag für viele Bauarbeiter beginnt morgens um sechs im Auto und endet oft erst abends um acht zu Hause. Ein Großteil der rund 1.300 Bauarbeiter in Freiburg nimmt enorme Pendelstrecken in Kauf – ohne die Zeit für die Fahrerei bezahlt zu bekommen. Das soll sich ändern, so Lukas Oßwald, Bezirksvorsitzender der IG BAU Südbaden:

Bauarbeiter zählen zu den Rekord-Pendlern in der Region. Um zur Baustelle zu kommen, haben sie nicht nur besonders weite Wege. Die Einsatzorte ändern sich auch ständig. Darunter leiden Familie, Freunde und Freizeit.“

Weiter spricht Oßwald von „verlorener Lebenszeit“ und fordert die Baufirmen dazu auf, den Einsatz ihrer Mitarbeiter anzuerkennen. Damit könne die Bauwirtschaft auch einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten. Nach einer aktuellen Untersuchung des Pestel-Instituts legen Bauarbeiter in Deutschland im Schnitt 64 Kilometer für die einfache Strecke zur Arbeit zurück.

Erstmals soll es nun eine Entschädigung der sogenannten Wegezeiten am Bau geben. Das fordert die Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde, die am 25. Juni in Wiesbaden fortgesetzt wird.

(dk)