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Badische Winzer hoffen auf Top-Weinjahrgang

Zum Start der Weinlese ist der Weinbauverband zuversichtlich

Nach Einbußen im vergangenen Jahr zeigen sich die badischen Winzer zum Start der neuen Weinlese zuversichtlich. Er erwarte einen Jahrgang wie 2018, der überdurchschnittlich ausgefallen war, sagte der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes in Freiburg, Holger Klein.

Der Vize-Vorstandschef der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg, Reiner End sagte:

Wir nähern uns von der Qualität und der Menge her dem Topjahrgang 2018"

Die Trockenheit habe die Reben zwar gestresst. Die Erträge dürften aber gut sein. Wein halte viel ausr. Entscheidend sei die Beschaffenheit des Bodens. Sehr gut sehe es beispielsweise bei Rotweinen aus. Die Genossenschaft hat am Montag (22.08.2022) bei Sommerwetter mit der Lese der frühreifen Rebsorte Findling begonnen. Aus diesen Trauben wird sogenannter neuer Wein gemacht. Auch andere Betriebe starteten bereits mit Findling-Ernte. Im vergangenen Jahr hatte den Winzern unter anderem der Pilzbefall teils erhebliche Einbußen beschert.

Die eigentliche Weinlese beginnt im September

Im Anbaugebiet Baden, das sich über 400 Kilometer von Tauberfranken bis zum Bodensee erstreckt, soll die Lese im großen Stil im September losgehen. Bis dahin könne noch einiges passieren, sagte der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, Holger Klein. Niederschlag sei dabei durchaus willkommen. Ein, zwei schöne Landregen durchmischt mit weiter sonnigem Wetter wären gut. Falls sich zu viel Wasser in den Beeren einlagert, könnten diese jedoch platzen. Dann drohten sie zu faulen. Die Trauben seien zurzeit sehr gesund, die Mostgewichte in Ordnung, sagte Klein. Wichtige Traubensorten im Anbaugebiet sind der Spätburgunder (Pinot Noir), Grauburgunder und Müller-Thurgau.

Mit Preissteigerungen beim Wein muss gerechnet werden

Inflation und steigende Energiekosten machen auch vor der Weinbranche keinen Halt: Weinliebhaber müssen sich auf steigende Preise einstellen. Die Produktionskosten seien zum Teil deutlich gestiegen. Kostensteigerungen betreffen zum Beispiel die Flaschen, aber auch technische Einzelteile. Dazu kommt noch der steigende Mindestlohn. Im vergangenen, vergleichsweise feuchten Jahr hatten vor allem Pilzbefall, Spätfröste im Frühjahr und die Kirschessigfliege die Erträge auf landesweit 1,77 Millionen Hektoliter Weinmost schrumpfen lassen, wie aus Daten des Statistischen Landesamts hervorgeht. Das seien vier Prozent weniger als 2020 gewesen und fast ein Fünftel weniger als im Mittel der Jahre 2015 bis 2020. Bezogen auf die Rebfläche liegt das Anbaugebiet Baden in Deutschland auf Platz drei. Größer sind nur die Gebiete Rheinhessen und Pfalz.

(dpa/rg)