Abstand, Mund-Nasen-Schutz, AHA-Regeln, Coronavirus, Corona, Maßnahmen, © Bernd Weißbrod - dpa (Symbolbild)

Baden-Württemberg will ab Montag neue Warnstufen mit 2G-Regeln einführen

Falls zu viele Corona-Patienten in der Klinik landen, sollen dann teils massive Einschränkungen für Ungeimpfte gelten

Die grün-schwarze Landesregierung justiert bei ihren Corona-Regeln für Baden-Württemberg noch einmal kräftig nach und plant ab kommendem Montag (13.09.2021) die Einführung von so genannten Warn- und Alarmstufen in der Corona-Pandemie. Das geht am Donnerstag (09.09.2021) aus einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur hervor, die sich darin auf Regierungskreise beruft.

Der Entwurf sieht dabei massive Einschränkungen für ungeimpfte Menschen vor, sobald ein bestimmter Grenzwert überschritten wird. Ausschlaggebend für die Maßnahmen ist dabei nicht mehr allein die 7-Tage-Inzidenz wie früher, sondern die Anzahl an belegten Intensivbetten landesweit in den Krankenhäusern oder wie viele Patienten überhaupt mit der Diagnose Covid-19 in die Klinik eingeliefert werden.

Warn- und Alarmstufe sollen mit eigenen Grenzwerten kommen

Sobald mehr als 250 Plätze auf den Intensivstationen mit Covid-19-Patienten belegt sind oder bei 8 von 100.000 Einwohnern ein Krankenhausaufenthalt nötig wird, greift die erste Warnstufe. Wer keine vollständige Impfung gegen das Coronavirus vorweisen kann, benötigt dann einen negativen PCR-Test, um weiterhin Zugang zu allen öffentlichen Bereichen des Lebens zu haben.

Steigt die Zahl der Corona-Intensivpatienten über den Wert von 390 oder müssen 12 von 100.000 Einwohnern wegen Covid-19 in die Klinik, dann löst das Land seine neue, zweite Alarmstufe aus. Sie führt dann zu einem flächendeckenden 2G anstatt 3G für die allermeisten Alltagssituationen.

Das bedeutet: Auch ein Restaurantbesuch oder viele Freizeitangebote wären dann nur noch für Geimpfte und Genesene möglich, nicht aber mehr für Ungeimpfte - auch nicht mit Negativtest. Ausnahmen soll es aber nach wie vor für das Einkaufen im Supermarkt und in der Apotheke oder das Bezahlen an der Tankstelle und für ähnlich wichtige Versorgungsmöglichkeiten geben. Die genauen Einzelheiten darüber, was weiterhin möglich sein wird und was nicht, stehen noch nicht fest.

Erste Einschränkungen könnten demnach schon in einer guten Wochen kommen

Der Entwurf der neuen Corona-Verordnung für Baden-Württemberg wird aktuell noch zwischen den einzelnen beteiligten Ministerien abgestimmt. Er soll voraussichtlich noch zum Ende dieser Woche verkündet werden und dann am Montag in Kraft treten, heißt es in dem Bericht. Kommen die neuen Regeln im Südwesten so wie angekündigt, wären sie die bisher striktesten in allen deutschen Bundesländern.

In Baden-Württemberg müssen sich Ärzte und Pfleger aktuell um 174 Covid-Patienten auf den Intensivstationen kümmern. Die Rate an Krankenhauseinlieferungen wegen Corona liegt momentan noch im landesweiten Schnitt bei etwas über 2 pro 100.000 Einwohner. Damit würden momentan weder Warn- noch Alarmstufe greifen.

Allerdings rechnet das Sozialministerium gerade wegen der Urlaubsrückkehrer nach dem Ende der Sommerferien kommende Woche mit steigenden Neuinfektionen und auch wieder deutlich mehr Intensivpatienten. Das Landesgesundheitsamt geht davon aus, das der neue Grenzwert von 250 belegten Intensivbetten schon in rund einer Woche überschritten werden könnte.

dpa / (fw)