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B31 durch Freiburg wird erneut zur Zielscheibe einer Blockadeaktion

Dafür verantwortlich zeigte sich erneut das Klima-Protestbündnis "Aufstand der letzten Generation"

Unterstützer der Klima-Protestbewegung "Aufstand der letzten Generation" haben in Freiburg am Montagmorgen (21.02.2022) zum wiederholten Mal in Folge den Berufsverkehr auf der B31 zum Erliegen gebracht. Vor dem Schützenalleetunnel in Richtung Kirchzarten hatten sich die Aktivisten um kurz nach 8:00 Uhr mit Bannern auf der Fahrbahn niedergelassen.

Darauf forderten sie erneut die Bundesregierung zu einem so genannten "Essen-Retten-Gesetz" auf, das in Deutschland das Wegwerfen genießbarer Lebensmittel unter Strafe stellen soll - vor allem etwa auch für Supermärkte und andere Händler. Darüber hinaus geht es den Aktivisten um eine Agrarwende bis zum Jahr 2030.

Klima-Protestbewegung versperrt Einfahrt zum Freiburger Schützenalleetunnel auf der B31

Die Polizei musste mit einem Großaufgebot eingreifen und hat die Teilnehmer der Protestaktion nach einer verstrichenen mündlichen Ermahnung, doch bitte die Straße zu verlassen und die Tunneleinfahrt freizugeben, weggetragen. Von den Beteiligten wurden die Personalien aufgenommen. Auf sie kommen jetzt weitere Ermitltungen und teils auch Strafanzeigne zu.

Das Letzte-Generation-Bündnis hatte für die laufende Woche eine bundesweite Verschärfung ihrer Protestaktionen angekündigt. Um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen, wollen sie ab sofort vor allem in größeren Städten auch kritische Infrastruktur unterbrechen - dazu zählen für sie nach Angaben eines Sprechers etwa Flughäfen und Häfen.

Die Blockaden sollen strafrechtliche Konsequenzen haben

Schon in den letzten beiden Wochen hatte die Gruppierung drei Mal rund um Freiburg für lange Staus gesorgt. Nach zwei Straßenblockaden auf der B31 hatte sie zuletzt auch die Zufahrt auf die Autobahn A5 an der Anschlussstelle Freiburg-Nord blockiert.

Teilweise hatten sich einzelne Teilnehmer der Protestaktion dabei immer wieder mit den Händen per Sekundenkleber an der Fahrbahn befestigt. Die Polizei hatte daraufhin Feuerwehr und Notarzt hinzugeholt, um die Menschen mit Seifenlauge vom Asphalt zu lösen.

Darüber hinaus haben Helfer des Bündnisses am Wochenende in der Freiburger Innenstadt verpackte Lebensmittel verschenkt, die sie aus dem Abfall großer Geschäfte "gerettet" hatten. Mit ihren Aktionen sind die Teilnehmer dabei grundsätzlich auf geteiltes Echo gestoßen. Unter den befragten Passanten haben viele immer wieder Verständnis für ihr Anliegen geäußert, aber die Art des Protests kritisiert.

Auf die mutmaßlichen Blockierer kommen Anzeigen wegen des Verdachts der Nötigung zu, sowie teils auch Ermittlungen wegen des Durchführens einer unangemeldeten Versammlung.

(fw) / (ms)