Neumagen, Bad Krozingen, Dürre, Kurpark, Trockenheit, Hitze, Fluss, © Philipp von Ditfurth - dpa (Archivbild)

Anhaltende Trockenheit sorgt in Baden zunehmend für Probleme

Bei vielen Gewässern sinken die Pegelstände auffällig stark, gleichzeitig steigt die Waldbrandgefahr

Die tagelange Trockenheit und Temperaturen über 30 Grad haben die Wasserstände im Südwesten vielerorts ungewöhnlich stark für Mitte Juni absinken lassen. Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg spricht davon, dass das aktuelle Niedrigwasser in Bächen und Flüssen für die Jahreszeit außergewöhnlich früh komme. Normalerweise führen die Gewässer erst im Spätsommer so wenig Wasser und nicht schon jetzt.

Auch die Niederschläge aus den Gewittern in der Nacht auf Montag haben nur bei einigen Flüssen und Bächen zu einem kurzfristigen Anstieg der Pegelstände geführt. Inzwischen habe fast überall wieder eine Trendwende eingesetzt und das Wasser sinkt wieder spürbar ab.

Besonders stark betroffen sind in diesem Jahr die beiden badischen Landkreise Emmendingen und Ortenau. Aber auch die Möhlin bei Ehrenkirchen führt als wichtiger Rhein-Zufluss gerade auffällig wenig Wasser. Der Ortenaukreis hatte bereits die Entnahme von Wasser aus den Gewässern verboten.

Noch keine Gefahr für die Trinkwasserversorgung erkennbar

Dass nicht nur die Gewässerpegel, sondern auch das Grundwasser so stark absinken könnte, dass Probleme bei der Wasserversorgung drohen, dafür sehen die LUBW-Experten momentan noch keine Anzeichen. Allerdings rechnen sie damit, dass die Grundwasserstände in den kommenden Wochen weiter zurückgehen werden.

Und auch bei der Schifffahrt auf dem Rhein läuft momentan noch alles weitgehend rund. Zwischen Basel und Iffezheim garantiert das Wasserstraßen- und Schiffahrtsamt Oberrhein eine Mindesttiefe von drei Metern, damit gelten auch für schwere Frachtschiffe momentan noch keine Einschränkungen auf dem Fluss. Erst nördlich von Karlsruhe müssen bestimmte Schiffe unter Umständen auf einen Teil ihrer Ladung verzichten.

Vielerorts gilt schon jetzt die höchste Waldbrand-Warnstufe

Mit der Trockenheit steigt allerdings auch die Waldbrandgefahr in Baden rapide an. Für das Wochenende mit Spitzentemperaturen von bis zu 38°C in der Region sagt der Deutsche Wetterdienst fast überall die höchste und zweithöchste der insgesamt fünf Warnstufen des Waldbrandgefahrenindex voraus.

Landesforstminister Peter Hauk (CDU) hatte bereits in den letzten Tagen vor unachtsamem Verhalten bei Waldbesuchen gewarnt. Schon eine einzige weggeworfene Zigarrettenkippe, eine Glasscherbe in der Sonne oder ein heißes Auto, das im trockenen Gras geparkt wird, kann unter Umständen schon einen verheerenden Flächenbrand auslösen.

Besonders gefährlich ist vor allem bei Grill- und Feuerstellen auch der Funkenflug: Ein paar wenige Funken reichen beim ausgetrockneten Waldboden mit seinem vielen Reisig oft schon aus, um in Windeseile ein größeres Feuer zu verursachen. Offenes Feuer und Rauchen im Wald seien daher aktuell tabu.

(fw) / dpa