Alles Gute zum neuen Jahr: Das ändert sich 2020

Manches wird teurer, manches billiger und manches verpflichtend, was bislang freiwillig war

Wer falsch parkt zahlt künftig mehr. Wer Bahn fährt bezahlt weniger. Wer fliegt, der legt wiederum drauf.  Kassenbons sind jetzt Pflicht, alte Kaminöfen müssen neuen Schadstoffnormen entsprechen und Senioren können sich auf eine Rentenerhöhung freuen und die Masernimpfung wird obligatorisch. Das Jahr 2020 bringt so einige Neuerungen mit sich.

Straßenverkehrsordnung wird reformiert

Wann sie kommt, ist noch nicht endgültig geklärt. Klar ist jedoch: 2020 wird die Straßenverkehrsordnung reformiert. Wer falsch parkt, zahlt künftig mehr - unter anderem werden künftig 55 statt 20 Euro fällig, wenn man auf einem Gehweg parkt. Zwei Punkte in Flensburg und ein Bußgeld von 200 Euro halst sich künftig jeder auf, der keine Rettungsgasse bildet. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) muss noch zwischen Bund und Ländern vermitteln, plant aber weitreichende Änderungen.

Kassenbon wird Pflicht bei jeder Transaktion

Der eine oder andere wird es schon erlebt haben - beim Bäcker, an der Tankstelle, am Kiosk: Seit Neujahr sind alle Händler und Gastronomen verpflichtet, für jede einzelne Transaktion einen Kassenbeleg auszustellen. Kunden müssen den Bon zwar nicht aufbewahren, um Steuerhinterziehung zu erschweren ist die Belegpflicht nun jedoch gesetzlich verankert. In Einzelfällen können sich Gelegenheitshändler - beispielsweise auf Wochenmärkten - von der Bonpflicht entbinden lassen.

Bahnfahren ist seit Neujahr günstiger, Fliegen minimal teurer

Seit Neujahr können Bahn-Kunden günstigere Tickets für den Fernverkehr buchen. Im Rahmen des Klimapakets der Bundesregierung ist die Mehrwertsteuer auf Bahn-Tickets von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Durch die Preissenkung rechnet der Konzern mit jährlich rund 5 Millionen zusätzlichen Fahrgästen. Außerdem will die Deutsche Bahn im Laufe des Jahres ihr WLAN-Angebot im Fernverkehr deutlich verbessern. Teurer wird hingegen das Fliegen - wenn auch nur moderat. Ab Frühjahr werden die Steuern auf Flugtickets innerhalb der EU um 5 Euro auf 13,03 Euro angehoben. Für weitere Strecken sind es zehn Euro mehr, für Reisen in ganz weite Ferne sogar 18 Euro.

Modernisieren oder der Ofen ist aus

Auf alte Kamin- und Kachelöfen kommt im Jahr 2020 einiges zu, denn Geräte mit einer Typprüfung vor 1995 müssen verpflichtend nachgerüstet oder ganz ausgetauscht werden. Das sieht die Bundesimmissionsschutzverordnung vor. Andernfalls dürfen sie nicht mehr betrieben werden. Die Kosten tragen die Ofenbesitzer selbst. Oftmals ist ein Austausch einer alten Anlage günstiger, als das Nachrüsten. Sollte der Schadstoffausstoß nicht nachweisbar sein, muss ein Schornsteinfeger mit der Messung beauftragt werden.

Masernimpfung wird verpflichtend

Ab 1. März 2020 tritt die allgemeine Impfpflicht gegen Masern in Kraft. Sobald Kinder eine Kita, einen Hort, einen Kindergarten oder die Schule oder eine andere Gemeinschaftseinrichtung besuchen, müssen sie gegen die Krankheit geimpft sein. Selbiges gilt für das Personal der Einrichtungen und Tagesmütter unter 50 Jahren. Wer sich weigert, darf sein Kind nicht in die Einrichtungen schicken und muss mit einem Bußgeld von bis zu 2500 Euro rechnen.

Mindestlohn und Renten steigen, Freibeträge ebenfalls

Der gesetzliche Mindestlohn steigt 2020 von 9,19 auf 9,35 Euro in der Stunde. Gleiches gilt für den Kinderfreibetrag bei der Einkommenssteuer, der um 192 Euro auf 5172 Euro angehoben wird. Eltern können die Freibeträge statt Kindergeld erhalten, das erst 2021 wieder angehoben wird. Zum q. Juli plant die Bundesregierung dann die kommende Rentenerhöhung um voraussichtlich 3,15 Prozent. Für Betriebsrentner gilt künftig ein Freibetrag von 159,25 Euro.

Die Lebensmittelampel kommt - freiwillig

Seit 1. Januar dürfen Hersteller von Fertiggerichten die im Ausland schon längst gängige Lebensmittelampel auf ihren Verpackungen aufdrucken. Der sogenannte Nutri Score gibt leicht verständlich Auskunft darüber, wie gesund oder ungesund ein Produkt ist. Dies geschieht über eine farbliche Klassifizierung von Rot (kaum gesund) bis Grün (sehr gesund). Parameter sind unter anderem der Fett-, Zucker- oder Salzgehalt der Gerichte.

(br)