Agrarminister denkt über Jagd auf Biber in Baden-Württemberg nach

Bisher gelten die putzigen Nagetiere als streng geschützt und sind auch ein Zeichen für ein gesundes Ökosystem:

Weil sich der Biber aber in Baden-Württemberg zuletzt rasend schnell ausgebreitet hat, denkt Landesagrarminister Peter Hauk (CDU) öffentlich darüber nach, die Tiere auf die Abschusslisten der Jäger im Land zu setzen. Entscheiden müsste darüber dann das Umweltministerium. Allein in den letzten neun Jahren hat sich der Bestand der Biber im Südwesten mehr als verdreifacht, Tendenz steigend. Grund dafür ist vor allem, dass sich die Tiere sehr häufig und sehr schnell fortpflanzen, heißt es.

Umstürzende Bäume und überschwemmte Äcker

In der Landwirtschaft würden die Biber durch das Abnagen von Bäumen teils enorme Schäden anrichten - auch, weil die geschwächten Stämme dann oft umkippen. Durch die Dämme der Nagetiere staut sich außerdem an den meisten Flüssen im Land das Wasser so stark auf, dass Feldwege unterspült und Äcker unter Wasser gesetzt werden, so Hauk. Auch für den Hochwasserschutz sind die Bauwerke der Tiere in manchen Fällen ein Problem. Er hält daher ein aktives Biber-Management als notwendig, zum Beispiel über eine Jagd mit Fallen.

Kritik an den Plänen kommt von Naturschützern

Proteste dagegen kommen von Umweltschützern. Der Naturschutzbund Nabu stellt sich klar gegen eine Einstufung des Bibers als jagdbare Art. Bei gravierenden Schäden haben die Behörden schon jetzt die Möglichkeit die Tiere in begründeten Ausnahmefällen umzusiedeln oder zu fangen, sagte ein Sprecher. Der Nabu hält die Rückkehr der Biber als einst bedrohte Art für ein gutes Zeichen.

Wo über Jahrhunderte Bäche begradigt, Moore entwässert und Wiesen trocken gelegt wurden, sorgt der Biber jetzt dafür, dass das Wasser diese Flächen zurückerobert.

Damit schaffe der Biber auch Lebensraum für unzählige andere Tier- und Pflanzenarten, die auf Feuchtgebiete angewiesen sind, vom Menschen aber zurückgedrängt wurden.

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