Keine „FüK“- und „FiP“-Prüfungen an Realschulen und Hauptschulen
Das Kultusministerium Baden-Württemberg hat am Freitag (27.03.2020) konkrete Termine der einzelnen Prüfungen sowie Vereinfachungen veröffentlicht.
Die Abschlussprüfungen in Baden-Württemberg sollen, Stand jetzt, ab dem 18. Mai 2020 laufen. Heute (27. März) hat das Kultusministerium alle Schulen im Land über die konkreten Termine der einzelnen Prüfungen sowie über Vereinfachungen im Prüfungsverfahren informiert. Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann ist ein früher Informationsaustausch wichtig:
Es ist uns ein großes Anliegen, die Schulen möglichst frühzeitig zu informieren, damit sie ihre Planungen daran ausrichten können. Ich danke allen Schulleiterinnen und Schulleitern ganz herzlich für ihre Mithilfe und ihr Engagement in dieser Krisenzeit. Ich weiß, dass der Aufwand für die Schulleitungen und für die Lehrkräfte in diesem Jahr besonders hoch ist.“
Aufgrund der Umstände aktuell sind zusätzlich zu den Hauptterminen für alle Abschlussprüfungen zwei Nachtermine im laufenden Schuljahr geplant. Es gibt sogar noch einen weiteren dritten Nachtermin, der dann aber erst nach Schuljahresende, voraussichtlich im September, stattfinden kann.
Entlastung der Lehrkräfte durch schulinterne Zweitkorrektur
Die Lehrkräfte sollen durch Vereinfachungen bei den Prüfungs- und Korrekturverfahren entlastet werden. Dabei werden Erst- und Zweitkorrektur an der eigenen Schule stattfinden, um die Wege und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Der Zweitkorrektor wird von der Schulleitung bestimmt, wie auch der Zeitpunkt der Übergabe der Arbeiten vom Erst- an den Zweitkorrektor. Bei die Abiturprüfung an den allgemein bildenden und beruflichen Gymnasien entfällt die Drittkorrektur. Dabei gilt die Regelung: Weichen die Bewertungen von Erst- und Zweitkorrektor bis zu drei Notenpunkte voneinander ab, gilt der Durchschnitt. Bei nicht ganzzahligen Ergebnissen wird auf die nächsthöhere Notenpunktzahl aufgerundet. Weichen die Bewertungen um vier oder mehr Notenpunkte voneinander ab, wird die Anonymität der Erst-/Zweitkorrektur aufgehoben.
Projektarbeit, fachinterne Überprüfung und fächerübergreifende Kompetenzprüfung entfallen
Dadurch, dass momentan kein Unterricht stattfinden kann, entfällt die Projektarbeit für den Hauptschulabschluss in diesem Schuljahr. Auch bereits durchgeführte Projektarbeiten sind nicht Teil der Prüfungsleistung. In Einzelfällen kann aber ein Zertifikat ohne Note über die durchgeführte Projektarbeit ausgestellt werden.
Auch die fächerübergreifende Kompetenzprüfung an der Realschule entfällt aus diesem Grund. Die mündliche Prüfung im Fächerverbund Materie-Natur-Technik oder im besuchten Wahlpflichtfach als Teil der Werkrealschulabschlussprüfung entfällt aufgrund des verkürzten Zeitraums für die mündlichen Prüfungen. Außerdem gibt es dieses Schuljahr keine Mindestanzahl der schriftlichen Arbeiten. Diese Mindestanzahl kann deshalb an allen allgemein bildenden und in allen Bildungsgängen an beruflichen Schulen unterschritten werden, sofern die schriftlichen Arbeiten in der vorgegebenen Anzahl im verbleibenden Unterrichtszeitraum nicht mehr geschrieben werden können. Deshalb gilt auch keine verpflichtende Durchführung einer „gleichwertigen Feststellung von Schülerleistungen“ (GFS). Eine bereits durchgeführte GFS bleibt jedoch Teil der Jahresleistung. Wenn ein Schüler dennoch eine noch ausstehende GFS halten möchte, soll sie aus Gründen der Chancengleichheit ermöglicht werden. Wenn das nicht im regulären Unterrichtszeitraum möglich ist, sind auch andere Formen der Darstellung möglich. Die fachinternen Überprüfung im gewählten Wahlpflichtfach und im Fächerverbund Naturwissenschaftliches Arbeiten (Klasse 10 der Realschule) fällt ebenfalls aus. Eine bereits durchgeführte fachinterne Überprüfung bleibt allerdings Teil der Jahresleistung. Auch hier gelten die gleichen Regelungen wie bei der GFS.
Eine Übersicht über die Prüfungstermine finden Sie hier.
Über 200.000 Schüler in Baden-Württemberg stehen vor ihren Abschlussprüfungen.
