Abschaltung des französischen Atomkraftwerks Fessenheim rückt näher

Der Bau der neuen Anlage war aus Sicht der französischen Regierung Voraussetzung für die weiteren Schritte

Die Atomaufsichtsbehörde in Frankreich hat am Donnerstag (12. Oktober 2017) ihr "Okay" zur geplanten Inbetriebnahme eines neuen Kernkraftwerks im französischen Flamanville am Ärmelkanal gegeben. Mit diesem Schritt rückt nun auch die geforderte Abschaltung der pannengeplagten Reaktoren im elsässischen Fessenheim näher. Frankreich hatte nach Gesprächen mit dem Energieriesen EdF ihre Schließung an den Start des neuen Ersatz-Kraftwerks geknüpft.

Flamanville könnte Ende 2018 ans Netz gehen - und Fessenheim ablösen

Schon im Jahr 2018 wäre damit nun das Aus für Fessenheim möglich, schätzen Experten. Allerdings hatte sich die Inbetriebnahme von Flamanville in der Vergangenheit bereits mehrfach verzögert. Die Atomaufsicht hat sich nun dazu entschieden, dem Projekt den Weg frei zu machen, obwohl es weiterhin Bedenken beim geplanten Druckbehälter gibt.

Eine Studie hatte bei diesem Bautyp Materialfehler nahe gelegt, die Reaktoren in ganz Frankreich betreffen könnten. Auch ein Block des Atomkraftwerks in Fessenheim war deshalb lange vom Netz geblieben. Erst kürzlich hat ein Gutachter außerdem die Rolle der französischen Atomaufsicht stark kritisiert - es ging dabei um die bekannten Sicherheitsmängel in Fessenheim.

(fw)