Atomkraftwer, Fessenheim, Reaktoren, © baden.fm

Abschaltung des Atomkraftwerks Fessenheim rückt großen Schritt näher

Mit dieser Entscheidung könnte Frankreichs ältester Atommeiler nun vielleicht doch etwas schneller vom Netz:

Im Streit mit der französischen Regierung hat der Betreiber des grenznahen, elsässischen Atomkraftwerks Fessenheim einem ersten Kompromiss zugestimmt. Der Verwaltungsrat des EDF-Konzerns billigt eine staatliche Entschädigungsvereinbarung.

Der Betreiber soll damit wohl mindestens 446 Millionen Euro als Gegenleistung erhalten, damit der Staat die nächsten Schritte zur Abschaltung in die Wege leiten kann, heißt es in Medienberichten. Das war bisher eine große Hürde auf dem Weg zum Entzug der Betriebserlaubnis für das Atomkraftwerk.

Mitarbeiter im Elsaß fürchten um ihre Jobs

Seit Montagfrüh hatten auf der anderen Seite die Mitarbeiter des Atomkraftwerks gestreikt und wollten dabei auch die Leistung beider Reaktoren drosseln. Anders als in Deutschland darf der Staat eine AKW-Schließung nicht einfach anordnen. Ursprünglich hatte Frankreichs Präsident Hollande bis zum Ende seiner Amtszeit versprochen, die pannengeplagte Anlage vom Netz zu nehmen.

TRAS möchte weiterhin sofortige Schließung

Die neuen Bewerber der französischen Präsidentschaftswahl im April hatten sich hingegen bislang dafür stark gemacht, das Kraftwerk zu erhalten. Atomkraftgegner aus Südbaden sind daher unsicher, ob das frühere Wahlversprechen tatsächlich eingehalten wird. Das trinationale Atomschutzbündnis TRAS fordert weiterhin eine sofortige Stilllegung von Fessenheim und hält an seinen Initiativen fest. Die Mitglieder sehen in der Anlage ein großes Sicherheitsrisiko.

Die Freiburger Grünen-Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae nannte die heutige Zustimmung zum Kompromiss eine richtige Entscheidung, die aus ihrer Sicht allerdings viel zu spät gekommen ist.

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