Coronavirus, Coronatest, Abstrich, PCR-Test, Nase, Antigen-Schnelltest, Covid-19, Pandemie, © Hendrik Schmidt - dpa-Zentralbild / dpa

Ab Freitag drohen für Ungeimpfte massive Einschränkungen im Corona-Alltag

Die Landesregierung geht davon aus, dass sie zum Ende der Woche zum ersten Mal die neue Corona-Warnstufe ausrufen muss

Weil die Zahl der Neuansteckungen mit dem Coronavirus wieder deutlich ansteigt und sich vor allem auch auf die Lage an den Intensivstationen im Land auswirkt, könnten schon ab Freitag zum ersten Mal die landesweiten Maßnahmen der neuen Corona-Warnstufe zum Einsatz kommen. Damit rechnet Gesundheitsminister Manne Lucha (GRÜNE) am Dienstag (26.10.2021) und verweist auf den Grenzwert von 250 belegten Intensivbetten im Südwesten, auf den das Land gerade zusteuert.

Dieser könnte schon am Mittwoch zum ersten Mal überschritten werden. Falls sich das dann am Donnerstag nicht wieder schlagartig ändert, würde zum Ende der Woche die Warnstufe greifen. Und damit treten dann auch automatisch neue Regeln für das öffentliche Leben in Kraft. Grundsätzlich sind davon vollständig geimpfte und genesene Menschen weitgehend ausgenommen. Vor allem Ungeimpfte, die auch noch keine Covid-19-Infektion nachweislich überstanden haben, müssen mit teils strikten Einschränkungen rechnen.

Kontaktbeschränkungen und PCR-Pflicht für Ungeimpfte

Sie dürfen sich dann auch bei privaten Treffen als Haushalt nur noch mit maximal fünf anderen Personen treffen. Kinder bis 17 Jahre, Geimpfte und Genesene zählen dabei nicht gegen diese Kontaktgrenze.

Egal ob beim Restaurantbesuch, für den nächsten Blockbuster im Kino oder für's Bahnen schwimmen im Hallenbad: Bei fast allen Freizeitaktivitäten gilt auch weiter die 3G-Regel. Allerdings gibt es hier noch eine spezielle Verschärfung: Für den Einlass in geschlossene Räume müssen Ungeimpfte dann zwangsweise einen negativen PCR-Test vorlegen, Dieser ist nach dem Ende der kostenlosen Bürgertestungen vom Bund zudem auch aus eigener Tasche zu bezahlen. Je nach Anbieter müssen Betroffene dabei zwischen 60 und 100 Euro pro Nachweis rechnen.

Auch im Freien müssen Besucher grundsätzlich einen der 3G-Nachweise vorlegen, hier reichen aber im Zweifelsfall auch noch Antigen-Schnelltests aus. Eine große Änderung kommt auch auf Diskobesucher zu: Die Clubbetreiber dürfen in der Warnstufe nur noch Geimpfte und Genesene reinlassen, hier weisen die Türsteher dann auch negativ Getestete mit PCR-Test ab.

Ausnahmen für die Gruppen vorgesehen, für die es bisher keine Corona-Impfung gibt

Es gibt allerdings auch Ausnahmen: So müssen beispielsweise Schwangere, stillende Mütter, Schulkinder oder Kinder ohne Schulpflicht bis 17 Jahre keine PCR-Tests vorlegen, sondern können weiterhin auf Antigen-Schnelltests zurückgreifen. Das gilt auch für alle Vorerkrankten, für die die Ständige Impfkommission (STIKO) bisher keine ausdrückliche Impfempfehlung ausgesprochen hat.

Eine Sonderrolle nehmen die Veranstaltungen ein, bei denen sich die Organisatoren freiwillig für 2G entschieden haben. So hatten beispielsweise der SC Freiburg und der EHC Freiburg bei den kommenden Heimspielen angekündigt, dass sie nur noch geimpfte oder genesene Fans auf die Zuschauertribünen einlassen werden.

Ähnlich wollte es die Stadt Freiburg für Lesungen oder Sonderführungen in ihren Museen oder Bibliotheken regeln. Der ursprünglich damit verbundene Vorteil, dass im Gegenzug die Maskenpflicht wegfällt, wird bei der Corona-Warnstufe voraussichtlich wieder einkassiert. Die genauen Details sollen hier in den kommenden Tagen geklärt werden.

Die komplette Übersicht, welche Regeln mit der Warnstufe für welchen Bereich des öffentlichen Lebens gilt, hat die Landesregierung in Form einer Tabelle ins Internet gestellt (PDF, 0,4MB). Die vollständige Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg finden Sie außerdem hier.

Auch in Baden steigt die Auslastung auf den Intensivstationen weiter an

Allein die Uniklinik Freiburg behandelt aktuell zwölf Covid-19-Patienten auf der Intensivstation, bestätigt uns am Dienstag der Katastrophenschutzbeauftragte des Universitätsklinikums PD Dr. Thorsten Hammer auf baden.fm-Anfrage. Keiner von ihnen konnte eine Corona-Schutzimpfung vorweisen.

Hinzu kommen sieben weitere Fälle auf der Isolierstation des Krankenhauses. Noch höher ist die Intensivbetten-Auslastung momentan in den Kreisen Lörrach, Waldshut oder der Ortenau, geht aus dem Tagesreport des DIVI-Registers hervor.

dpa / (fw)