Teningen, Mordprozess, Landgericht, Freiburg, © Patrick Seeger - dpa

53-Jährigem wird nach Bluttat in Teningen zweifacher Mord vorgeworfen

Das tödliche Gewaltverbrechen hatte die Region im letzten Sommer schwer erschüttert

Ein 53 Jahre alter Mann muss sich ab Mittwoch (04.04.2018) vor dem Freiburger Landgericht wegen doppelten Mordes verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, dass er im Juli 2017 seine Expartnerin und ihr gemeinsames Kind getötet haben soll.

Demnach soll der Mann den beiden vor ihrer heimischen Tiefgarage in Teningen aufgelauert und dabei das Auto der Frau gerammt und blockiert haben. Im Anschluss hat er die 39-Jährige und den vier Jahre alten Sohn im Kindersitz mit einem Messer erstochen, so die Anklage. Mutter und Kind sind später im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen gestorben.

Eskalierte Verzweiflungstat oder kaltblütiger Mord?

Sein Verteidiger geht allerdings davon aus, dass sein Mandant ursprünglich gar nicht vorhatte, die beiden zu töten. Um seinen Sohn zurückzuholen wollte er der Frau mit den beiden Klingen angeblich nur Angst einjagen, heißt es. Zum Prozessauftakt hat sich der Mann sich unter Tränen für die Bluttat entschuldigt.

Schon im Vorfeld soll der Angeklagte die Frau massiv bedroht haben. Vor dem Freiburger Amtsgericht konnte sie bereits im Juni 2017 ein vorläufiges Annäherungsverbot gegen ihn erwirken. Genau ein Tag vor der Bluttat war dieses dann endgültig in Kraft getreten, bestätigt uns ein Freiburger Justizsprecher.

Im Laufe des Prozesses will das Gericht nun 22 Zeugen befragen und auch drei Sachverständige anhören. Ein Urteil könnte bereits Mitte April fallen.

(fw)