Feuer, Feuerzeug, Brandstiftung, © Pixabay (Symbolbild)

22-Jähriger gesteht Brandstiftung nach tödlichem Feuer im Elsass

Das mögliche Motiv ist noch unklar, ein weiterer Verdächtiger kommt wieder auf freien Fuß

Ein Tag nach dem tödlichen Brand in einem Wohnhaus im elsässischen Schiltigheim bei Straßburg hat einer der beiden festgenommenen Tatverdächtigen ein Geständnis abgelegt. Ein 22-Jähriger, der bereits wegen Brandstiftung bekannt gewesen sein soll, hat zugegeben, das Feuer absichtlich gelegt zu haben.

Das berichtet am Mittwoch (04.09.2019) der französischen Nachrichtensender Franceinfo und beruft sich dabei auf Ermittlerkreise. Auch andere französische Medien melden dies übereinstimmend.

11 Jahre altes Kind gestorben, rund 120 Menschen vorerst ohne eigene vier Wände

Die Ermittler waren dem Mann auf die Schliche gekommen, nachdem sie die Aufnahmen einer Überwachungskamera aus dem brennenden Gebäude ausgewertet hatten. Das Motiv des Verdächtigen liegt bislang noch im Dunkeln.

Bisher gibt es dabei aber keine Anhaltspunkte, die für ein mögliches fremdenfeindliches Motiv sprechen. In dem betroffenen Wohnhaus hatten viele Familien mit Migrationshintergrund gewohnt - ebenso in einem weiteren Gebäude in Schiltigheim, in dem es bereits vor zwei Wochen gebrannt hatte. Ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Einsätzen gibt, kann die französische Kripo dabei noch nicht sagen.

Dutzende Menschen mussten in Notunterkunft

Bei dem Großbrand in Schiltigheim ist ein 11 Jahre alter Junge ums Leben gekommen, elf weitere Hausbewohner mussten verletzt in den umliegenden Krankenhäusern versorgt werden.

Bis zu 120 Menschen kommen nach dem Feuer erst einmal in Notunterkünften unter, weil Hitze, Rauch und das Löschwasser ihre Wohnungen zerstört haben. Einen zweiten Verdächtigen haben die Ermittler inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt.

(fw) / dpa